Bergkamen: Durch defekten Aufzug in Wohnung gefangen

Ohne Hilfe geht gar nichts: Beate Lawska ist immer auf Unterstützung angewiesen, wenn sie mit ihrer Tochter Natalia raus will.
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Eigentlich sieht die Wohnsiedlung an der Gedächtnisstraße in Bergkamen idyllisch aus. Viel Grün umsäumt die gepflegten Mehrfamilienhäuser. Doch Beate Lawska ist alles andere als zufrieden hier.

Seit gut sechs Jahren lebt Beate Lawska mit ihrem Mann und ihrer Tochter in der Gedächtnisstraße - und eigentlich tut sie dies gerne. Das Haus ist gepflegt, die Umgebung ist schön, das Zentrum ist nah. Doch seit acht Wochen ist im Haus der Fahrstuhl defekt. Da Familie Lawska im ersten Stockwerk wohnt, scheint dies auf den ersten Blick nicht dramatisch zu sein. Für die Familie ist das jedoch eine mittlere Katastrophe. Die Tochter ist schwerstbehindert und an den Rollstuhl gefesselt. Auf den Punkt gebracht: Die Familie ist auf den Aufzug angewiesen.

Gefangen in den eigenen vier Wänden

„Teilweise sind wir in der Wohnung gefangen“, erklärt Beate Lawska. Ohne Hilfe kann sie den Rollstuhl mit ihrer Tochter nicht die Treppen hinunter bringen. Auch zu zweit ist es schon Schwerstarbeit, wiegt der Rollstuhl mit der Tochter zusammen um die 70 Kilogramm. Da ihr Mann berufstätig ist, kann Beate Lawska mit ihrer Tochter das Haus zeitweise gar nicht verlassen. „Zwei Wochen konnte mein Kind die Schule nicht besuchen, weil es einfach keine Möglichkeit gab“, klagt die Mutter. Denn auch wenn Natalia behindert ist - eine Schulpflicht gilt auch für sie. „Und wenn meine Tochter lange Zeit nicht nach Draußen kommt, wird sie nervös, zeigt immer wieder auf die Tür und quengelt.“
Natürlich hat sich die Familie sofort mit dem Vermieter, der Häusser-Bau in Bochum, in Verbindung gesetzt. Doch acht Wochen lang geschah nichts. Bei jedem Anruf wurde die Familie aufs Neue vertröstet: Man kümmere sich darum, man suche noch nach Angeboten, der Auftrag sei an eine Fremdfirma abgegeben.

Weitere sechs Wochen ohne Aufzug

Der Stadtspiegel fragte bei Häusser-Bau nach. „Der Schaden lässt sich leider nicht einfach durch eine Reparatur beheben“, erklärt Ralf Bettges von der Presseabteilung. „Vielmehr werden die defekten Teile durch neue ersetzt.“ Diese Teile seien zwar schon bestellt. Aber es werde noch gut sechs Wochen dauern, bis der Fahrstuhl endlich auch wieder der Familie Lawska zur Verfügung steht. Sechs Wochen - das kann für die Familie zu einer kleinen Ewigkeit werden. „Menschlich ist es sehr gut nachvollziehbar, dass die Familie Lawska mit der Situation hadert“, so Ralf Bettges. „Aber es lässt sich leider nicht anders bewerkstelligen.“

Hilfe kommt plötzlich

Der Stadtspiegel will wissen: Kann denn Häusser-Bau der Familie nicht auf anderem Wege entgegegen kommen? Kann denn kein Hausmeister der Familie helfen, Natalia mit ihrem Rollstuhl aus dem Haus zu bringen? Kaum eine Stunde später ist eine Lösung in Sicht. Ein Anruf aus der Häusser-Bau-Zentrale bestätigt: Der Hausmeister der Siedlung hat die Anweisung bekommen, sich sofort mit den Lawskas in Verbindung zu setzen und abzusprechen, wie er wann helfen kann. Vielleicht kehrt so wieder Normalität in die Gedächtnisstraße ein.

Ohne Hilfe geht gar nichts: Beate Lawska ist immer auf Unterstützung angewiesen, wenn sie mit ihrer Tochter Natalia raus will.
Schnellst möglichst soll die defekte Tür des Aufzugs repariert werden..... Gewartet wird darauf aber schon seit acht Wochen.
Autor:

Martina Abel aus Kamen

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