"Anders Streiten" ist möglich

Weddinghofen. Unparteilich wie Schiedsrichter sollen sie sein, dazu gut zuhören und mitfühlen können. Die 19 jungen Streitschlichter der Pfalzschule nehmen ihren Job sehr ernst. Schließlich soll es an der Schule friedlich zugehen.
Der erste Arbeitstag im Februar 2012 begann für die neue Klassenlehrerin der 3a mit einer handfesten Auseinandersetzung zweier Schüler. „Mir war schnell klar, dass hier Handlungsbedarf besteht!“, erinnert sich Britta Wetthauer. Gemeinsam mit der Schul-
sozialarbeiterin Corinna Helm-Beyer , die auch die OGS der Schule leitet, entwickelte sie die Idee, ihre Klasse zu Streitschlichtern auszubilden.
Zwar opferte sie dafür eine Schulstunde. Doch rasch waren positive Ergebnisse zu bemerken. „Die Arbeitsatmosphäre hat sich erheblich verbessert und die Zahl der Konflikte hat sich drastisch reduziert“, so die Pädagogin.
„Stopp“ rufen, sich zwischen die Streithähne stellen, die Arme auseinanderbreiten, so sollen die 19 Streitschlichter-Kids der 3a Frieden stiften. Eine rote Warnweste wird sie bald kleiden, damit sie auf dem Schulhof gut erkennbar sind. Jede Pause geben sie Acht darauf, dass keine Auseinandersetzung eskaliert.
Sie hören zu, versuchen sich in die Situation hineinzuversetzen. Hilft das Reden nicht, wird ein „Friedensvertrag“ aufgesetzt. Das war bisher allerdings nicht nötig.
„Verantwortung macht Kinder stark!“, sind sich die Klassenlehrerin und die Sozialpädagogin einig.
Im kommenden Schuljahr werden die 19 Streitschlichter auch noch Vorbildfunktion ausüben: Als Viertklässler übernehmen sie dann die Patenschaften für die I-Männchen.