Aktionstag: Der Förderturm muss erhalten bleiben
Der Bergbau hat der Stadt Kamen ganz eindeutig seinen Stempel aufgedrückt. „Er hat die Stadt geprägt“, ist sich Ulrich Marc, 1. Vorsitzender des Vereins Monopol 2000, sicher.
Seit 140 Jahren formt die Zeche Monopol die Sesekestadt, brachte ihr Arbeit und Geld, ließ Menschen hier ein neues Zuhause finden. Schwere Unglücke mit vielen Toten hat es gegeben. Ehemalige Kumpel denken oft wehmütig an die Zeit zurück, als sie in die Grube einfuhren. Ein ganz eigener Menschenschlag hat sich entwickelt: Der Ruhrpott-Mensch mit seiner eigenen Sprache, seiner eigenen Tradition.
"Kumpel-Zeit" hat ihre Spuren hinterlassen
Bergarbeitersiedlungen wie der „Lutherturm“ oder das „Negerdorf“ erinnern bis heute an die Zeche Monopol, die immerhin 110 Jahre das schwarze Gold an die Erdoberfläche gefördert hat. Der Förderturm „Grillo 1“ mit seiner Maschinenhalle ist neben dem schiefen Turm wohl das markanteste Wahrzeichen der Stadt. Und wenn es nach dem Willen des Vereins Monopol 2000 geht, soll er es auch bleiben. „Förderturm und Maschinenhalle sind ein Stück Kamener Industriekultur und haben die Stadt und ihre Bürger für viele Jahre geprägt“, erklärt Dieter Wobker vom Verein Monopol 2000.
Der Verein sammelt Ideen, für welche Zwecke Förderturm, Gelände und Maschinenhallen genutzt werden könnten. Veranstaltungsort, Lichtkunst-Objekt, Künstlerraum, Radwegstation sind nur einige Zukunftsgedanken für das Industriedenkmal. Aber natürlich sind solche Ideen in der Verwirklichung sehr kostspielig. Und wie in vielen Bereichen heißt es auch hier: Die Kassen sind leer! Erschwerend kommt hinzu, dass das Denkmal noch unter Bergaufsicht steht. Trotzdem will der Verein sich vehement für den Erhalt einsetzen.
Aktionstag im Technopark
Mit einem Aktionstag am kommenden Samstag, 28. September, will Monopol 2000 auf die Geschichte und auf die gegenwärtige Situation der Zeche aufmerksam machen. Ab 11 Uhr wird am Schacht Grillo 1 im Technopark interessierten Besuchern ein umfangreiches Programm geboten. Einen Tag lang können die Kamener wieder die vielen Erinnerungen erwecken, die sie mit der Zeche Monopol - und damit auch mit ihrem Leben - verbindet.
Hier das Programm:
11 - 12.45 Uhr Führung der Gästeführergilde durch das Negerdorf. Start und Ende der Führung am Parkplatz Technopark.
13 Uhr Offizielle Eröffnung durch den 1. Vorsitzenden des Vereins, Monopol 2000 Ulrich Marc; Grußwort des MdB Oliver Kaczmarek; Festrede des Bürgermeisters Hermann Hupe.
13 bis 15 Uhr Auftritt des Bergwerksorchesters ehem. Bergwerk Ost; Autorenlesung mit Werner Boschmann aus seinen Werken "Die letzte Sau der Kolonie" und "Denn sie tragen das Leder vor dem Arsch“.
14 bis 16 Uhr Der Zauberer kommt
14 bis 17 Uhr Besichtigung der Fördermaschinen
18 bis 22 Uhr Musik mit der Dixie Band „Schwiegermutters Lieblinge“
Während der gesamten Veranstaltung:
Ausstellung der Hauptschule und ein Film zum Thema Steinkohlebergbau im Technopark in den Seminarräumen 1-3. Die Knappen präsentieren sich mit ihrem Bergbaustollen. Für das leibliche Wohl sorgen die IGBCE mit einem Grillstand, die Knappen mit einem Getränkestand und der Kindergarten Monopoli mit Kaffee und Kuchen.
Autor:Martina Abel aus Kamen |
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