Wohnen zum Nulltarif: Kampf gegen Mietnomaden
„Wer Opfer eines Mietnomaden wird, muss erhebliche finanzielle Einbußen verkraften oder sogar um seine Existenz fürchten. Das soziale Mietrecht ermöglicht diesen Betrügern, bis zu zwei Jahre in einer Wohnung zu leben, ohne je einen Cent Miete überwiesen zu haben“, so Friedel Walter, Geschäftsführer von Haus & Grund im Kreis Unna.
Daher begrüßt Friedel Walter ausdrücklich ein Forschungsprojekt der Universität Bielefeld, in dem die Probleme des Mietnomadentums untersucht werden sollen.
Mit Vorschlägen zur Abwehr von Mietnomaden sei in den vergangenen Monaten auf die politischen Entscheidungsträger zugegangen.
„Der politische Druck ist mittlerweile so hoch, dass die Bundesregierung um das Thema nicht mehr herumkommt“, so Walter. Um die Dimension des Mietnomadentums zu ermitteln, haben das Bundesjustiz- und das Bundesbauministerium die Universität Bielefeld beauftragt, dem Problem auf den Grund zu gehen.
Es gehe in erster Linie darum, die Erfahrungen privater Vermieter zu dokumentieren, die mit Mietnomaden konfrontiert waren oder noch sind. Unter Mietnomaden seien Personen zu verstehen, die in betrügerischer Absicht Mietverhältnisse begründen, keine Miete zahlen und die Wohnung verwahrlost zurücklassen oder sich gar herausklagen lassen.
Betroffene können sich telefonisch bei Haus & Grund melden (Tel. 02303/239911) oder sich per E-Mail (mietnomaden@uni-bielefeld.de) bzw. per Post an die Forschungsstelle für Immobilienrecht, Universität Bielefeld, Fakultät für Rechtswissenschaft, Prof. Jacoby/Prof. Artz, Postfach 10 01 31, 33501 Bielefeld wenden.
Die Pläne des Bundesministeriums der Justiz sehen nun eine Novellierung des Mietrechts vor. Dabei soll zukünftig gegen Mieter, die nicht zahlen und die Wohnung verwahrlosen lassen, schneller vorgegangen werden.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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