Vogelgrippe erreicht den Kreis Unna: Stallpflicht für Geflügel
Als Schutz vor einer weiteren Ausbreitung der Vogelgrippe hat das Land NRW am heutigen Dienstag nochmals die Risikogebiete erweitert. Mehr als 300.000 Hühner, Enten, Gänse und Puten mussten bis jetzt eingesperrt werden.
Betroffen sind Züchter in Dortmund, Hagen und dem Kreis Unna. Grund ist der Fund einer toten Wildente mit Vogelgrippe-Virus am Hengsteysee. Das Virus ist hoch ansteckend und kann sich rasend schnell weiter verbreiten.
In Fröndenberg und in Werne ist die Stallpflicht für Geflügel schon am Freitag verhängt worden. In Dortmund gilt die Stallpflicht seit Dienstag. In mittlerweile 24 Kreisen und kreisfreien Städten NRWs wurde Stallpflicht für Hausgeflügel angeordnet. Zu den Risikogebieten zählen Sammelplätze von Zugvögeln sowie Rast- und Ruheplätze an Seen und Flüssen. Auch Geflügelschauen sind verboten.
Ist die Vogelgrippe auch für Menschen gefährlich?
Nach Behördenangaben besteht keinerlei Grund zu übermäßiger Besorgnis: Die zirkulierende Virusvariante ist bisher nicht als gefährlich für Menschen aufgefallen, betroffen sind bislang zudem nur einige wenige, zumeist auch eher kleinere Haltungen. Darüber hinaus ist der Verzehr von durchgegarten Fleisch oder Eiern ohnehin sicher.
Gartenvögel können gefüttert werden
Wer Amsel, Drossel, Fink und Blaumeise in diesen Tagen ein Vogelhäuschen aufstellen möchte, kann dies bedenkenlos tun. Die Geflügelinfluenza (H5N8) macht den Fütter-Plänen keinen Strich durch die Rechnung. Auf die richtige Hygiene sollten Vogelfreunde aber dennoch großen Wert legen.
Nach bisherigen Erkenntnissen ist die Geflügelinfluenza für Singvögel nicht gefährlich. Deshalb können Gartenvögel weiter gefüttert werden. „Allerdings scheiden Vögel mit ihrem Kot immer verschiedenste Erreger aus. Deshalb sollte man sich nach dem Kontakt mit Wildvögeln oder ihren Ausscheidungen gründlich die Hände waschen“, rät Josef Merfels, Chef der Kreis-Veterinärbehörde Unna.
Das Füttern von Wasservögeln wie Enten und Schwänen ist allerdings in vielen Städten verboten. Und das nicht wegen der Geflügelinfluenza, sondern generell aus gutem Grund: „Durch das künstliche Nahrungsangebot greift man massiv in den Kreislauf der Natur ein und schadet mehr als dass man hilft“, erläutert Merfels.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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