Umfrage: Wollen Sie mit dem Handy jetzt auch noch bezahlen?
Für viele Deutsche ist das Handy aus dem alltäglichen Gebrauch gar nicht mehr wegzudenken. Demnächst könnte es sogar noch häufiger zum Einsatz kommen: Bald soll es möglich sein, mit dem Handy zu bezahlen.
Präsentiert wurde die Funktion auf der diesjährigen CeBit: Mit NFC-fähigen Handys. Bisher ist die Funktion nur mit dem iPhone möglich. Für das Model 5 wird das Ganze nun nach vorne getrieben. Aber auch die Hersteller von anderen Geräten wie etwa dem Blackberry werden sicherlich nachziehen, ist sich Michael Neumann von der Volkshochschule Unna sicher. Er hat bereits einen Kurs über das iPhone gemacht.
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In anderen Ländern gibt es bereits Testversuche, so etwa in der Türkei. In Japan ist die Technik sehr beliebt. Auch in Deutschland wird es schon genutzt. In Hanau bei Frankfurt etwa können seit 2006 Fahrkarten am Automaten gekauft und das Geld über das Handy abgebucht werden.
Um die Funktion nutzen zu können, sind ein separater Adapter und die entsprechende Software nötig, auf dem iPhone das entsprechende App. „Viele werden es sicherlich nutzen, um kleinere Summen damit zu bezahlen, etwa den Kaffee in einem Restaurant“, mein Neumann.
Auch in einem Geschäft kann die Funktion nützlich sein. „Da praktisch jeder ein Handy hat, wären Kunden dann flexibler beim bezahlen“, meint Markus Burau von Spielwaren Finida in Kamen.
Risiken sind ähnlich wie beim online-Banking.
Bei dem iPhone gibt es den Vorteil, dass es genau wie bei anderen Apple-Produkten bisher kaum Viren oder Hackversuche gibt.
Das kann sich bei einer größeren Verbreitung aber ändern, erklärt Neumann. Bei einem Diebstahl des Handys besteht natürlich auch die Gefahr, dass der Dieb das Guthaben ausgibt. Durch Passwort und Codesperre, bei der nach zehnmaliger falscher Eingabe das Handy gelöscht wird, ist die Sicherheit aber noch etwas höher als bei einer EC- oder Kreditkarte. Außerdem kann das Gerät über GPS geortet werden.
Sicherheit gewährleistet?
Schulden können bei dem Bezahlen mit dem Handy entstehen. Die Gefahr ist ähnlich wie bei einer EC-Karte, sagt Neumann. „Man kann bis zu 1.000 Euro Schulden machen. Wenn man das Geld nicht in der Hand hat, gibt man es auch schneller aus. Es kommt sowohl beim Handy als auch bei der Karte auf das eigene Verhalten an.“
Eine andere Möglichkeit des bargeldlosen Bezahlens wird die Sparkasse in Kamen demnächst einführen. Beim chipTAN wird eine bestimmte TAN angezeigt, die die Nutzer eingeben müssen.
Beim smsTAN erhalten die Kunden ihre TAN auf ihr Handy. Diese ist zeitlich begrenzt und somit sicherer, da Phishing-Attacken erschwert werden. Die Daten des Online-Banking-Auftrags werden verglichen und durch Eingabe der per SMS übermittelten TAN bestätigt.
Entwicklung geht rasend schnell
In den nächsten Jahren wird sich in dem Bereich einiges tun, da ist sich Neumann sicher. Möglicherweise löst das Handy mit Bezahlfunktion die EC-Karte ab. Je nachdem, wie sich die Funktion entwickeln wird, muss der Nutzer entscheiden, ob er lieber das Handy oder einen TAN zum bezahlen nutzen will oder ob er beides nutzen will.
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
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