Smarthome - enorme Erleichterung für Menschen mit Behinderung
Das Wort "Smarthome" ist inzwischen in aller Munde und bezeichnet die Ausstattung des unmittelbaren Lebensumfeldes mit einer vom Smartphone fernsteuerbaren Automatisierung. Sei es die automatische Steuerung von Rollläden, Licht, Türschlösser, Markisen, Fenster, Rauchmelder oder Alarmanlagen ... die Möglichkeiten, die eine Smarthome-Vernetzung in der heutigen Zeit sind erstaunlich.
Die Vernetzung erkennt Zutrittsberechtigte beim Erreichen eines Hauses oder einer Wohnung, öffnet automatisch die Eingangstür, schaltet das Licht ein, fährt die Rollläden hoch, öffnet Fenster, spielt die Lieblingsmusik ab, überwacht die Rauchmelder und Alarmanlage und informiert Angehörige auf Wunsch darüber, ob man gut zu Hause angekommen ist. Die Steuerung und Programmierung erfolgt über auf Smartphone installierte Apps oder sogar per Sprachbefehl.
Ist das nur eine teure Spielerei?
"Nein, absolut nicht!", sagt Wolfgang Schasse, einer der jetzt noch lebenden 2.700 durch das Medikament "Contergan" Anfang der 60er Jahre schwer und schwerst körperlich geschädigten Menschen und Leiter der Selbsthilfegruppe "Contergan-Stammtisch Soest/Bad Sassendorf". Er selbst wurde mit zwei kurzen Armen und einem stark verkürzten Bein geboren.
"Gerade für Menschen mit Behinderung stellt die Smarthome-Vernetzung jetzt schon eine enorme Erleichterung im Lebensumfeld dar!", meint Schasse.
"Ich steuere wichtige Ausstattungskomponenten meines Hauses per Sprachbefehl!", so Schasse. "Alexa, öffne die Schlafzimmerrollläden!", sagt Schasse und lässt sich von den ersten Sonnenstrahlen wecken. "Wenn man die Smarthome-Komponenten des Hauses oder der Wohnung auch noch mit Smart-Lautsprechern wie zum Beispiel von Amazon oder Google koppelt, ergeben sich weitere ungeahnte Erleichterungen für das Leben von Behinderten in den eigenen vier Wänden!", so Wolfgang Schasse und schaut auf seinem Smartphone nach, wer gerade an seiner Haustür geklingelt hat. Ein Klick auf die Türöffner-App und schon stellt der Paketbote ein Päckchen in den Hausflur.
Das geht sogar, wenn er gerade nicht zu Hause ist. Da das Smarthome-System auch über das Internet bedienbar ist, kann man auch alle Komponenten aus der Ferne steuern. "So kann ich Türen, Fenster, Rollläden in meinem Haus öffnen und schließen, wo immer ich gerade bin!", erläutert Wolfgang Schasse.
Um die Mitglieder des Contergan-Stammtisches Soest/Bad Sassendorf über die Möglichkeiten der Smarthome-Vernetzung zu informieren, hatte Schasse beim Treffen am letzten Samstag den Referenten Oliver Westermann von der Firma Fensterbau Westermann ins Haus Rasche nach Bad Sassendorf eingeladen. Dieser stellte die Smarthome-Produktpalette der Firma Somfy vor und blickte in staunende Gesichter.
"Draußen ist es aber ziemlich windig. Ich muss mal eben zu Hause meine Markise einfahren!", sagt Schasse und drückt auf eine App auf seinem Smartphone. "Mist!", denkt gerade der Einbrecher auf Schasses Terrasse. "Bloß weg, ist ja doch jemand zu Hause!"
Infos über den Contergan-Stammtisch Soest/Bad Sassendorf und seine Aktionen gibt es im Internet unter:
www.contergan-stammtisch-so-bs.de oder per
E-Mail: constatisobs@online.de
Autor:Georg Palmüller aus Kamen |
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