Schwimmend auf die Geburt vorbereiten

Das Becken entlasten, die richtige Atemtechnik und Pressen lernen: Dass Schwangere zu einem Geburtsvorbereitungskurs gehen, ist normal. Dass dieser allerdings im Wasser stattfindet, ist nicht selbstverständlich.
Johanna Stelmach ist seit 1980 Hebamme. Die Beschwerden einer Schwangerschaft kennt sie, da sie selbst zwei Kinder hat. Angefangen hat sie mit normaler Schwangerschaftsgymnastik im Hellmig-Krankenhaus in Kamen. „Irgendwann fragte mich die Badeabteilung, ob ich nicht auch im Wasser einen Geburtsvorbereitungskurs machen könnte“, erklärt sie. Seit Januar leitet sie den Kurs, der jeden Freitag um 20 Uhr anfängt.
„Der Hauptvorteil ist, dass die Gelenke bei den Übungen im Wasser geschont werden“, erklärt Stelmach. Die Übungen fallen bei einem Vorbereitungskurs „an Land“ schwerer, so die Hebamme. „Wir fühlen den Bauch nicht und können uns leichter bewegen“, erklärt Kursteilnehmerin Izabela Dudek.
Ein weiterer Vorteil des Kurses ist, dass die Frauen alleine daran teilnehmen. Da es in verschiedenen Kulturkreisen nicht erlaubt ist, dass sich Frauen nicht komplett angezogen einem anderen Mann als dem eigenen präsentieren, können sie an diesem Kurs problemlos teilnehmen. Die Übungen können auch angezogen im Wasser gemacht werden. „Die Männer oder Freunde werden aber trotzdem miteinbezogen. So wird etwa die Kreißsaalbesichtigung mit ihnen gemacht“, sagt Stelmach.
Der Kurs ist auch dafür verantwortlich, dass die Schwangeren öfter miteinander reden und mehr Kontakte zu anderen werdenden Müttern knüpfen. Auch mit der Hebamme können die Frauen jederzeit sprechen. „Sie nimmt sich viel Zeit für uns“, sagt Dudek. Beratung ist für Stelmach sehr wichtig. „Auch mein Mann ist zufrieden, da ich jetzt viel entspannter bin“, sagt Dudek. „Im Internet etwa stehen viele falsche Dinge. Das kann ich dann korrigieren“, sagt sie.
Geeignet ist der Kurs ab der 25. Schwangerschaftswoche. Wichtig ist, dass Schwangere für den Kurs körperlich geeignet sind. „Sie dürfen zum Beispiel keine Kreislauf­probleme oder hohen Blutdruck haben“, erklärt Stelmach. „Ich spreche immer mit dem ­Gynäkologen.“
Die Kosten werden komplett von der jeweiligen Krankenkasse übernommen. Infos zu dem Angebot gibt es im Hellmig-Krankenhaus (Tel. 02307/149346).

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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