Polizei tritt bei frisierten Mofas auf die Bremse
Seit der Erfindung des Mofas frisieren „Kids“ (früher waren es die „Halbstarken“) ihre Mofas und Mopeds, um damit schneller um die Ecken zu düsen. „Doch Manipulation an Zweirädern ist kein Kavaliersdelikt“, warnt die Polizei.
Im letzten Jahr verunglückten im Kreis Unna 190 Roller- und Mofafahrer. Dabei gehören 15- bis 24-Jährige zu der Gruppe, die immer wieder in schwere Verkehrsunfälle verwickelt sind. Die Kreispolizeibehörde Unna führte aus diesem Grund letzte Woche gezielte Kontrollen vor Schulen durch. Mit einem Rollerprüfstand, samt Drehzahlmesser, konnte so direkt vor Ort die Spitzengeschwindigkeit der Zweiräder gemessen werden. Die Bilanz: 20 Strafanzeigen.
In Bergkamen wurde sogar ein Mofa (zugelassene Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h) mit 81 Stundenkilometern gemessen. Der Besitzer des frisierten Mofas ist damit seine Fahrerlaubnis los - und nicht nur das: Mit 18 Jahren darf der Jugendliche weiterhin Bus fahren, statt den Führerschein zu machen.
Die Kontrollaktion der Polizei schloss auch das Schulzentrum in Unna ein. Dort wurden insgesamt sieben Strafanzeigen verhängt. Grund: frisierte Roller. Ein Roller musste sogar von der Polizei sichergestellt werden, und die Schüler konnten zu Fuß nach Hause gehen.
„Die Einsicht bei den Jugendlichen kommt leider meist zu spät“, so die Polizei, die frisierte Mofas nicht als Kavaliersdelikte ansehen. Das böse Erwachen käme erst, wenn die Kameraden zur Fahrschule gingen, während man selbst weiterhin zu Fuß unterwegs sei.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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