Planung einer Selbsthilfegruppe für Frauen mit sexueller Gewalterfahrung
Im Gesundheitshaus in Unna ist die Gründung einer Selbsthilfegruppe für Frauen und Mädchen mit sexuellen Gewalterfahrungen in Planung. Die Initiatorin, die selbst sexuelle Gewalt erfahren hat, gründete bereits in Hamm eine Selbsthilfegruppe. Nun möchte sie Frauen und Mädchen in Unna helfen, die Folgen sexueller Gewalt zu überwinden.
Die Wiederaufnahme eines "normalen Lebens" ist für betroffene Frauen sehr schwer, wenn gar unmöglich. Oft erleben sie sogenannte "Trigger", d.h. durch Gewaltschilderungen oder gewaltdarstellende Szenen können bei ihnen Flashbacks ausgelöst werden, welche sie an die traumatisierende Gewalterfahrung erinnert. Dadurch entsteht ein sich verstärkender und immer wieder kehrender Leidensdruck. Darüber hinaus plagen diese Frauen Selbstvorwürfen und Schamgefühl, obwohl sie Opfer und nicht Täter sexueller Gewalt sind. Das Gefühl der Unglaubwürdigkeit kann zu Resignation und Machtlosigkeit führen. In solchen Situationen kann ein Erfahrungsaustausch mit anderen betroffenen Frauen und Mädchen sehr hilfreich sein und gegebenenfalls den Weg zu weiterführenden Hilfen ebnen.
Geplant ist, dass die Gruppentreffen einmal monatlich im Gesundheitshaus Unna an der Massener Straße 35 stattfinden. Die Initiatorin ist auch zu Einzelgesprächen bereit.
Infos gibt es bei Margret Voß von der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen im Gesundheitshaus (Tel. 02303/272829 oder margret.voss[at]kreis-unna.de). Alle Informationen werden selbstverständlich streng vertraulich behandelt.
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.