"Oft sind kleine Leistenbrüche die gefährlichsten"
"Leistenbruch, was bricht da eigentlich?" - Die Antwort gab Dr. Burkhard Thiel, Chefarzt am Hellmig-Krankenhaus, gleich zu Beginn der Veranstaltung "Pulsschlag". "Im Ergebnis eröffnet sich eine Lücke, durch die sich Bauchfell als Bruchsack wölbt, in den Fett oder Darmmasse hineindrängt."
Die Fragerunde zeigte, dass die meisten Besucher mit konkreten Problemen an der eigenen Bauchdecke gekommen waren.
"Die Vorgeschichten dazu können vielfältig sein", erläuterte Dr. Thiel. "Es gibt angeborene Brüche und solche, die durch Schwächung der Bauchwand im Alter auftreten."
Das Heben schwerer Lasten oder Hustenattacken tragen zur Bildung solcher Brüche bei, frühe Schwangerschaften und Narben aus früheren Operationen können eine Rolle spielen.
Symptome können schwer zuzuordnen sein, so Dr. Thiel. Ziehende Schmerzen, Schwellung oder Druckgefühl können auf solche Brüche hinweisen. Die Schmerzen strahlen aber manchmal auch aus in Oberschenkel, Genitale oder Rücken. Extrem unterschiedliche Größen sind möglich. "Oft sind die kleinen Brüche die gefährlicheren", warnt Dr. Thiel. Im Zweifelsfall sei unbedingt ein Arzt aufzusuchen, bevor es zu Durchblutungsstörungen durch Einklemmung kommt, zu Rissbildung oder gar einem Darmverschluss.
Am Hellmig-Krankenhaus wird in vielen Fällen heute ein Bruch minimalinvasiv durch die Bauchhöhle mit Einsatz von Videotechnik ausgeführt. Dabei wird ein Netz innen vor dem Bruch platziert und schließt diesen so wirksam und belastbar. Die Aufenthaltszeit im Krankenhaus beschränke sich auf wenige Tage.
Anfragen für Termine für die Sprechstunde Thema "Leistenbruch" in der Hellmig-Klinik unter Tel. 02307-149-254.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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