Miteinander gegen die Ellbogenmentalität
Viele Kinder und Teenager erleben eine Kultur des „Gegeneinanders“. Ausgrenzung, Mobbing und Gewalt sind für sie genau so alltäglich wie die Ellenbogenmentalität. „Miteinander statt gegeneinander“ heißt eine Aktion der Streetworker in Bergkamen, die zeigen will, dass es auch anders geht.
Vom 6. bis 9. August können 8- bis 12-Jährige und vom 12. bis 15. August 11- bis 14-Jährige jeweils von 14 bis 19 Uhr an dem Projekt teilnehmen. „Uns ist aufgefallen, dass das Miteinander bei vielen Jugendlichen oft in den Hintergrund tritt“, erklärt Streetworker Arne Vogt. „Vor allem in der Schule achten viele nur darauf, gute Noten zu haben. Soziale Kompetenzen bleiben oft links liegen.“
In kurzen Workshops sollen die Teilnehmer gemeinsam Probleme lösen und sich gegenseitig zu unterstützen lernen. Zu diesem Zweck müssen sie verschiedene Kooperationsaufgaben lösen. Dazu gehören kleine angeleitete Kletteraktionen, die bei der Anlaufstelle „Anstoß“ durchgeführt werden. Auch ein professionelles Selbstbehauptungstraining gehört zum Programm. „Viele Kinder rutschen schnell in eine Opferrolle. Hier sollen sie lernen, sich zu verteidigen“, so Arne Vogt. Ein Deeskalationstrainer wird die Teilnehmer informieren. Ihre Teamfähigkeit können die Kinder und Jugendlichen zudem bei „Jagd auf Mr. X“ unter Beweis stellen. Ähnlich wie in dem bekannten „Scotland Yard“-Brettspiel jagen die Kinder mit Hilfe des öffentlichen Nahverkehrs den geheimnisvollen Mr. X durch ganz Bergkamen. „Nur eine U-Bahn haben wir leider nicht“, meint Arne Vogt schmunzelnd. Gemeinsam mit seinen Kollegen Imke Vogt und Christian Scharwey
leitet er das Projekt. Den Projektabschluss bildet ein gemeinsames Grillfest.
Finanziert wird das Projekt durch den Förderverein Streetwork Bergkamen im Rahmen des Bayer Ehrenamtsprogramms: „150 Bayer-Vorbilder“. Außerdem werden die Mitglieder des Vereins das Programm aktiv begleiten.
Allgemein hat Arne Vogt festgestellt, dass die Akzeptanz gegenüber Kindern und Jugendlichen im Alltag oft fehlt. „Wir schlüpfen oft in die Vermittlerrolle um Erwachsenen verständlich zu machen, dass Jugendliche auch Freiräume brauchen“, sagt er.
Es sind noch Plätze für die beiden Programmwochen frei. Das komplette Programm steht auch als Download auf der Homepage bereit. Anmeldungen werden in der Anlaufstelle des Streetworkteams, Am Stadion 7a, Tel. 02307/282740 entgegen genommen.
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
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