Coronavirus: Aktuelle Infos auf einen Blick
Ministerium schaltet Hotline für alle Fragen der Bürger frei
Die Gesundheitsbehörde des Kreises Unna bereitet sich im Zusammenhang mit dem Coronavirus auf den Fall der Fälle vor.
Auf der Homepage des Kreises Unna werden ab sofort Infos zum Thema "Coronavirus" (SARS-CoV-2 / COVID-19) gebündelt (www.kreis-unna.de).
Das Virus ist nun im Kreis Heinsberg erstmals in NRW nachgewiesen worden. Im Kreis Unna hatte es Ende Januar einen Verdachtsfall gegeben, der sich jedoch nicht bestätigte. Doch jetzt ist das Virus unter uns: 1. infizierte Patientin im Kreis Unna.
Das NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales, das Robert-Koch-Institut (Bundesoberbehörde für Infektionskrankheiten und nicht übertragbare Krankheiten) und das Paul-Ehrlich-Institut (Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel) haben ebenfalls Informationen über das Virus und vorbeugende Maßnahmen zusammengestellt.
Das Ministerium hat zudem eine Coronavirus-Hotline geschaltet: (0211) 855 47 74.
Allgemeine Informationen finden sich unter
• Robert-Koch-Institut: www.rki.de
• Paul Ehrlich Institut: Dossier zum Coronavirus
• Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales: www.mags.nrw/coronavirus
• Auswärtiges Amt: Reisen und Sicherheit
Virus beeinträchtigt regionale Wirtschaft
Die Ausbreitung des Coronavirus hat neben den gesundheitlichen Folgen für viele Personen vor allem Auswirkungen auf das Leben und Arbeiten in den betroffenen Regionen und auf Geschäftsbeziehungen in diese Regionen.
In China sind nahezu alle Wirtschaftssektoren von der Coronavirus-Epidemie betroffen, die Wirtschaft dort ist wegen der vielerorts von der Politik angeordneten Schließungen sämtlicher Bildungseinrichtungen und Produktionsstätten sowie Ausgangssperren in vielen Bereichen zum Erliegen gekommen.Unternehmen aus dem Kreis Unna in China aktiv
Gut 300 Unternehmen aus Dortmund, Hamm und dem Kreis Unna sind in China aktiv. „Die Auswirkungen auf unsere regionale Wirtschaft sind zurzeit noch schwer abzuschätzen. Aber es zeigt sich schon jetzt, dass Lieferketten und Produktionsnetzwerke in Mitleidenschaft gezogen werden“, sagt IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann.
Es könne dazu kommen, dass auch hiesige Produktionen durch fehlende Bauteile aus China gänzlich zum Erliegen kommen. „Derzeit kann dies teilweise durch noch vorhandene Lagerbestände kompensiert werden. Doch auch der Absatzmarkt China ist betroffen, für regionale Produkte drohen je nach Branche Verluste“, so Dustmann.
IHK-Präsident Heinz-Herbert Dustmann mahnt dennoch zur Besonnenheit.
Unternehmen sollten sich auf ausbleibende Lieferungen auf mögliche alternative Lieferanten einstellen sowie Gespräche mit ihren Transportversicherern führen. Die Transportkosten von und nach China beispielsweise dürften aufgrund wegfallender Kapazitäten (gestrichene Cargo-Flüge) und gestiegenem Lieferdruck vieler Beteiligter steigen. Positiv ist, dass laut Robert-Koch-Institut mit dem Virus kontaminierte Lieferungen sehr unwahrscheinlich sind.
Cargo-Flüge gestrichen
Ähnliches gilt auch für den italienischen Markt. Italien ist für die NRW-Wirtschaft der sechstwichtigste Absatzmarkt mit einem Handelsvolumen von gut 21 Milliarden Euro. 345 Unternehmen aus der IHK-Region sind dort aktiv. In Italien wächst die Sorge vor wirtschaftlichen Auswirkungen auf das gesamte Land, da die am stärksten betroffenen Regionen im Umfeld von Mailand auch zu den wirtschaftsstärksten in Italien gelten. Einige Orte sind bisher abgeriegelt worden, drastischere Maßnahmen werden erwogen.
Dienstreisen nach China
Für Dienstreisen nach China sollten Unternehmen die Gesundheit ihrer Mitarbeiter in den Vordergrund stellen, auch, wenn chinesische Produktionsbetriebe wieder anlaufen. Hierzu bietet das Auswärtige Amt aktuelle Informationen wie Teilreisewarnungen und Ratschläge an, die bei der Entscheidung helfen können. Auch die Wiederaufnahme von gestrichenen Flugverbindungen kann ein Indiz sein, wann Geschäftsreisen wieder als vertretbar angesehen werden können. Aktuelle Informationen und Antworten auf häufig gestellte Fragen im Wirtschaftsbereich bietet auch die Auslandshandelskammer China. Ähnliches ist für Dienstreisen nach Italien und andere betroffene Regionen zu beachten.
Gesundheitshinweise und Infos zu Hygienemaßnahmen gibt es auf der IHK-Homepage unter: www.dortmund.ihk24.de.
Hinweise der Ärzte
Die ärztlichen Körperschaften in NRW, die Ärztekammern, die Kassenärztlichen Vereinigungen sowie die örtlichen Gesundheitsbehörden und das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW (MAGS) arbeiten bei der Eindämmung des neuartigen Coronavirus in NRW eng zusammen, um die medizinische Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen und die Menschen im Land bestmöglich zu informieren.
Die Zahl der bestätigten Corona-Fälle nimmt erwartungsgemäß zu. Ihre Ausbreitung ist bislang in allen Fällen begrenzt. Die lokalen Gesundheitsbehörden haben entsprechende Quarantänemaßnahmen getroffen, um eine weitere Verbreitung des Virus zu verhindern. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt die Gefahr für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland insgesamt aktuell
als gering bis mäßig ein.
Bei neuen Erkenntnissen kann sich diese Einschätzung kurzfristig ändern.
Die Inkubationszeit dauert bis zu zwei Wochen, Kontakt- personen von Infizierten sollen daher für 14 Tage unter häusliche Quarantäne gestellt werden. Die Erkrankungsverläufe sind bislang fast alle undramatisch.
Die Situation ist dadurch erschwert, dass derzeit viele Menschen an einer Erkältung oder einem grippalen Infekt leiden, oft begleitet von Atemwegsbeschwerden. Dies muss grundsätzlich kein Anlass zur Sorge sein.
Hinweise für Patienten
Beunruhigte Patienten können sich zunächst selbst fragen, ob sie zur Risikogruppe gehören: Wenn Symptome wie Husten, Schnupfen, Durchfall, Halskratzen und Fieber bestehen und
• es in jüngerer Zeit einen Aufenthalt in einem Risikogebiet
gemäß RKI-Definition gab oder
• es zu einem Kontakt mit einem bestätigten Corona-Erkrankten
oder Corona-Verdachtsfall kam.
Grundsätzlich gilt: Patienten sollten in diesem Fall nicht ohne telefonische Anmeldung eine Praxis, ambulante Notdienstpraxis oder eine Krankenhausambulanz aufsuchen.
Sofern Patienten nach der sorgsamen Beantwortung der o. g.
Fragen unsicher sind oder tatsächlich ein Risiko auf eine mögliche Corona-Infektion für sich festgestellt haben, sollten sie entweder ihren Haus-/Facharzt oder die kostenlose
Arztrufnummer 11 6 11 7 (ohne Vorwahl)
anrufen. Hier hilft medizinisches Fachpersonal bei der Klärung weiterer Fragen und es kann durch die Anwendung eines standardisierten medizinischen Ersteinschätzungsverfahrens und gezielte Fragen an den Erkrankten in kurzer Zeit eingeschätzt werden, ob ein Risiko besteht beziehungsweise ein Test erforderlich ist.
Schlüsselfragen:
¡ Habe ich grippeähnliche Symptome
(zum Beispiel Fieber, Husten, infektbedingte Atemnot)?
UND
¡ War ich innerhalb der letzten 14 Tage in einem Risikogebiet? www.rki.de/ncov-risikogebiete
UND/ODER
¡ Hatte ich innerhalb der letzten 14 Tage Kontakt zu einem Coronavirus-Erkrankten?
JA: eine genaue ärztliche Abklärung ist erforderlich
Grundsätzlich gilt:
¡ Telefonischer Kontakt: möglichst zum Hausarzt oder die 11 6 11 7 (ohne Vorwahl)
¡ Händehygiene einhalten
(gründliches Waschen der Hände mit Wasser und Seife)
¡ Hustenetikette einhalten
(zum Beispiel Husten, Niesen in die Armbeuge)
¡ Einwegtaschentücher nutzen: möglichst in einen Mülleimer mit Deckel entsorgen
¡ Nach Möglichkeit mindestens 1–2 Meter Abstand zu hustenden und/oder niesenden Personen halten
Sollte sich dann der Verdacht auf eine Corona-Erkrankung erhärten, kann im Anschluss ein ärztlicher Hausbesuch durchgeführt werden, um einen Abstrich zu nehmen. Sollte ein bestätigter Fall vorliegen, würde parallel eine Information an das Gesundheitsamt erfolgen, das die weiteren Maßnahmen zur Behandlung mit dem Behandler koordiniert.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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