„Lebensmittel sind zu wertvoll für den Müll“
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Jeder Bundesbürger wirft jährlich 82 Kilogramm an Lebensmitteln weg. Viel zu viel! Das meinen auch die Kamener Abfallexpertinnen Jutta Eickelpasch (Verbraucherzentrale) und Dorothee König (GWA).
Mit einem Infostand auf dem Wochenmarkt machten die beiden Abfallexpertinnen am gestrigen Dienstag auf diese Problematik aufmerksam. „Abfallvermeidung fängt schon bei der Einkaufsplanung an“, gibt Jutta Eickelpasch als Tipp weiter. Gezieltes Einkaufen schont nicht nur den Geldbeutel, sondern auch die Biotonne. Ein Einkaufszettel kann da äußerst hilfreich sein.
Auch auf die richtige Lagerung kommt es an: „Brot gehört nicht in den Kühlschrank, ebenso wie Tomaten und Südfrüchte“, erklärt Jutta Eickelpasch - und verteilt Infobroschüren zu diesem Thema an die Passanten.
Gut wird die Aktion von den Kamener Marktbesuchern angenommen. Viele wünschen sich Ratschläge, wie sie die Biotonne, aber auch das Budget schonen. Dazu hat die Verbraucherzentrale noch einen guten Tipp auf Lager: die Resteverwertung. „Gerade viele junge Hausfrauen und -männer wissen mit Essensresten gar nichts mehr anzufangen“, so Eickelpasch. „Kreative Resteküche“ heißt das Geheimrezept in Form eines (Koch-)Buches, das es bei der Verbraucherzentrale gibt. Kochen mit Resten, Restverwertungstabellen der am häufigsten anfallenden Reste sowie Informationen zu Einkauf und Vorratshaltung helfen, Lebensmittel wieder richtig Wert zu schätzen.
Und falls doch mal was in die Biotonne muss, gelten auch wieder bestimmte Regeln: „Nicht alles darf man so einfach in die grüne Tonne werfen“, gibt Dorothee Weber von der GWA zu bedenken. „Gekochte Abfälle gehören zum Beispiel nicht auf dem Kompost, aber gut eingepackt in Biotonne“, so die Abfallexpertin. Oft werden da immer noch gravierende Fehler gemacht. Beispielsweise werden oft unbedacht ölhaltige Flüssigkeiten in die Toilette gekippt. Doch das belastet nicht nur das Trinkwasser, sondern lockt im schlimmsten Fall auch noch Plagegeister wie Ratten an.
Sowohl Verbraucherzentrale als auch GWA informieren und beraten Interessierte weiter zu dem Thema und halten viele informative Broschüren bereit.
Autor:Martina Abel aus Kamen |
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