Kopfläuse im Kreis Unna: Aktuell viele Fälle gemeldet
Hochsaison für unangenehme kleine Krabbler: „Winterzeit ist Kopflauszeit“, informiert Dr. Petra Winzer-Milo, Leiterin des Kinder- und Jugendärztlichen Dienstes beim Kreis Unna. „Aktuell werden uns viele Fälle gemeldet“, sagt sie und gibt Tipps, wie sich die Plagegeister beseitigen lassen.
Im Jahr 2014 zeigten Schulen und Kindergärten dem Gesundheitsamt 539 Fälle von Kopflausbefall an. Das waren zwar 230 weniger als 2013, dennoch warnt Dr. Petra Winzer-Milo: „Das Problem bleibt aktuell, und zwar gerade in der kalten Jahreszeit.“
Übertragen werden die unangenehmen Insekten nämlich nicht nur direkt von Kopf zu Kopf, sondern auch über Jacken, Schals und Mützen, die in Schulen und Kindergärten oft dicht nebeneinander hängen. Das gemeinsame Benutzen von Kämmen, Handtüchern, Wäsche, Kleidung und Spielzeug birgt ebenfalls Risiken. Treffen kann es jeden, wie Dr. Petra Winzer-Milo weiß: „Kopflausbefall hat nichts mit fehlender Sauberkeit zu tun. Ursache sind vielmehr enge zwischenmenschliche Kontakte.“
Eltern müssen handeln
Bei einem Kopflausbefall des Kindes müssen die Eltern handeln: Sie sind gesetzlich verpflichtet, der Leitung der Schule oder Kita den Befall mitzuteilen, damit dort einer weiteren Verbreitung vorgebeugt werden kann. Die Gemeinschaftseinrichtung muss die Kreisgesundheitsbehörde anschließend über einen Kopflausbefall unterrichten. „Unsere Aufgabe reicht dann von der Beratung über die Kontrolle der Maßnahmen in der Einrichtung gegebenenfalls bis hin zur Untersuchung von Kindern“, erläutert Dr. Winzer-Milo.
Eine optimale Behandlung des Kopflausbefalls besteht nach heutiger Auffassung in der Kombination mechanischer, chemischer und physikalischer Wirkprinzipien. Am Tag der Diagnose (Tag 1) soll – unter genauer Beachtung aller Hinweise der Hersteller – mit einem geeigneten Insektizid behandelt werden. Wichtig ist es, die Behandlung konsequent durchzuziehen, weil bis zum 7. bzw. 8. Tag noch Larven nachschlüpfen und ab dem 11. Tag junge Weibchen bereits neue Eier ablegen können.
Behandlungsfehler vermeiden
„Mögliche Fehler in der Behandlung sind zu kurze Einwirkzeiten, zu sparsames Ausbringen des Mittels, eine ungleichmäßige Verteilung des Mittels, eine zu starke Verdünnung des Mittels in triefend nassem Haar oder das Unterlassen der Wiederholungsbehandlung“, warnt Dr. Winzer-Milo.
Weitere Informationen gibt es im Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz des Kreises bei Dr. Petra Winzer-Milo, Tel. 0 23 03 / 27-11 59, E-Mail petra.winzer-milo@kreis-unna.de oder bei Dr. Bernhard Jungnitz, Tel. 0 23 03 / 27-11 53, E-Mail bernhard.jungnitz@kreis-unna.de.
Autor:Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen |
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