EHEC-Virus: Bisher sieben bestätigte Fälle im Kreis Unna

In Tomaten, Gurken und Salat stecken die gefährlichen Erreger.
  • In Tomaten, Gurken und Salat stecken die gefährlichen Erreger.
  • hochgeladen von Anja Jungvogel

Insbesondere im norddeutschen Raum gab es seit Mitte Mai eine Vielzahl von Menschen, die sich mit dem Darmkeim EHEC (Enterohämorrhagische Escherichia coli) infiziert haben. Im Kreis Unna wurden seit Anfang des Jahres 2011 bis jetzt insgesamt sieben bestätigte Erkrankungen (Vergleichszeitraum für das ganze Jahr 2010: vier Fälle) und fünf Verdachtsfälle gemeldet. Eine Person aus Unna leidet an dem hämolytisch urämischen Syndrom (HUS), einer schweren Komplikation der Infektion.

Symtome:

„Bei dem Auftreten der für den EHEC-Keim typischen Krankheitssymp­tome wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden“, betont Amtsarzt Dr. Jungnitz von der Kreisgesundheitsbehörde. Der Amtsarzt rät gleichzeitig zur Einhaltung allgemeiner Hygienemaßnahmen im Umgang mit Lebensmitteln. „Regelmäßiges Händewaschen, gründliches Waschen von Salat und Gemüse sowie die Verwendung von sauberem Küchengerät sind ein einfacher Eigenschutz.“ Inzwischen vom Amtsarzt des Kreises, Dr. Bernhard Jungnitz, angeschrieben wurden auch die Kindergärten und Schulen sowie Einrichtungen für ältere Menschen. „Da EHEC- Bakterien auch in streichfähigen Rohwürsten sowie in Rohmilchkäse vorkommen können, sollten Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie zum Beispiel ältere und abwehrgeschwächte Menschen und kleine Kinder diese Lebensmittel vorsichtshalber meiden“, so Dr. Jungnitz abschließend.
Fragen rund um die Darmerkrankung beantwortet das Robert-Koch-Institut auf seinen Internetseiten www.rki.de.
Eine Versicherung hat jetzt die Empfehlungen und Hinweise des Robert-Koch-Instituts (RKI) zusammengefasst.

Wo kommt der Erreger her und wie wird er übertragen?

Als Hauptinfektionsquelle für EHEC werden Wiederkäuer - wie zum Beispiel Rinder, aber auch Ziegen und Schafe - angesehen. Die Bakterien leben im Darm der Wiederkäuer und werden durch verunreinigtes Wasser oder verunreinigte Lebensmittel auf den Menschen übertragen. Auch ein enger Kontakt zu infizierten Menschen und Tieren kann eine Übertragung auslösen.

In welchen Lebensmitteln kann EHEC vorkommen?

Vor allem in rohen und nicht ausreichend erhitzten Lebensmitteln vom Tier kann der EHEC-Infekt vorkommen. Hierzu gehören insbesondere Rohmilch und Erzeugnisse aus Rohmilch, rohes und unzureichend erhitztes Fleisch, streichfähige Rohwürste, wie zum Beispiel Teewurst. Aktuell gibt es laut Robert-Koch-Institut (RKI) aber keinen Hinweis dafür, dass die genannten Lebensmittel für die Verbreitung des aktuellen Ausbruchs im Zusammenhang stehen. Derzeit wird vermutet, dass Obst und Gemüse, das mit Fäkalien gedüngt wurde, mit EHEC belastet ist.

Wie soll mit Lebensmitteln verfahren werden?

Fleisch sollte nicht roh, sondern nur gut erhitzt oder durchgegart verzehrt werden. Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr gründlich gewaschen werden. Messer, Bretter und Küchengeräte, mit denen Nahrungsmittel zerkleinert oder zubereitet werden, sollten gründlich mit Wasser und Spülmittel bzw. in der Spülmaschine, gereinigt werden. Ebenso sollten dieselben Arbeitsgeräte und -flächen ohne vorherige Reinigung nicht für unterschiedliche Lebensmitteln genutzt werden.

Wie kann man sich außerdem schützen?

Hier gilt als wichtigste und einfachste Hygienemaßnahme das Händewaschen. Nach Kontakt mit Tieren, vor der Zubereitung von Lebensmitteln, vor dem Essen und nach jedem Toilettengang sollten die Hänge gründlich gewaschen werden.

Wann bricht die Krankheit aus?

Der Zeitraum zwischen Infektion und ersten Durchfall­symptomen beträgt circa drei bis vier Tage. Leichte bis schwere Durchfallerkrankungen können durch die EHEC-Infektionen ausgelöst werden.

Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Bei krampfartigen Bauchschmerzen, blutigem Stuhl oder Durchfall sollte ein Arzt aufgesucht werden. Dieser wird umgehend die nötigen Schritte einleiten.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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