Betroffene helfen Betroffenen
Von Tobias Weskamp
Wer in einer Lebenskrise ist oder unter einer seltenen Krankheit leidet, weiß oft allein nicht weiter. Neben einem Therapeuten ist eine Selbsthilfegruppe oft eine große Hilfe.
Kreis Unna. In Unna gründet sich zur Zeit eine Selbsthilfegruppe für Menschen mit posttraumatischen Belastungsstörungen. Diese waren in der Vergangenheit einem Trauma ausgesetzt. In Situationen, die bei ihnen eine Erinnerung auslösen, erleben sie das Trauma in Flashbacks erneut. Es kann zu Schlafstörungen, Panikattacken oder einer Abspaltung des Bewusstseins kommen. In der Selbsthilfegruppe sollen die Mitglieder lernen, ihren Alltag zu bewältigen, wenn sie ein Auslösereiz trifft. Auch Maike Lehmann (Name von der Redaktion geändert) ist dies passiert. „Mein Leben verlief völlig normal, bis ich vor fünf Jahren bei mir die Symptome bemerkte“, erzählt sie.
Unterstützung bei Selbsthilfegruppen leistet Margret Voß von der Kontakt- und Informationsstelle des Kreises Unna (K.I.S.S.). „In der Gruppe können die Betroffenen besser über ihre Probleme sprechen, da sie einander gut verstehen“, sagt sie. „Mit meiner Familie spreche ich wenig darüber. Ich möchte mir auch mitleidvolle Blicke ersparen“, ergänzt Maike Lehmann.
Das Ziel der Sebsthilfegruppe ist es, sich gegenseitig dabei zu helfen, die Ratschläge des jeweiligen Therapeuten im Alltag umzusetzen.
Die Selbsthilfegruppe ist kein Therapieersatz. Im Idealfall ist sie ein stabilisierender Faktor. Alles, was in der Gruppe besprochen wird, bleibt auch in der Gruppe. „Die Anonymität ist gewährleistet“, bekräftigt Margret Voß. Finanzielle Unterstützung für die Gruppen gibt es vom Kreis, der etwa die Räume im Gesundheitshaus zur Verfügung stellt, sowie oft von den Krankenkassen.
Infos gibt Margret Voß (Tel. 02303/272829). Alle Anfragen werden vertraulich behandelt.
Autor:Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen |
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