Zahlen Milchbauern am Ende die Zeche für verfehlte Politik?
Zur aktuellen Krise der Milchbauern in Deutschland erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik:
Drei Jahre nach der Milchkrise droht erneut tausenden Milchbauern wegen zu schlechter Milchpreise das Aus. Grund ist die zu große Milchmenge am Markt. Dieses Problem ist seit der Milchkrise 2008/09 allgemein bekannt.
Dennoch hat die Bundesregierung drei Jahre untätig verstreichen lassen, anstatt eine wirksame Politik zur Steuerung der Milchmenge vorzulegen. Gleichzeitig hat Ministerin Aigner dafür gesorgt, dass die Vorschläge der Milchbauern für eine Mengensteuerung auf EU-Ebene nicht umgesetzt wurden.
Die Zeche dafür zahlen die 3.000 bis 5.000 Betriebe, die dieses Jahr zumachen werden.
Wir fordern die Bundesregierung auf, endlich eine schlüssige Milchpolitik vorzulegen. Diese muss vor allem ein Modell für eine praktikable Mengensteuerung und ein Konzept für die Förderung der heimischen Futterversorgung beinhalten, um die Milchbetriebe unabhängiger von den extrem schwankenden Weltmärkten zu machen.
Vollkommen unverständlich ist, warum der Deutsche Bauernverband seit Monaten versucht, die brenzlige Preisentwicklung als vorübergehende ,,Delle" zu verharmlosen. Auch dadurch ist wertvolle Zeit verloren gegangen, die den Milchbauern nun fehle.
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http://www.lokalkompass.de/kamen/politik/ist-das-nicht-etwas-uebertrieben-herr-ostendorff-wer-weiss-wieviel-ein-liter-milch-kostet-d158356.html
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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