Wer wird Bönens Bürgermeister?
Das Geheimnis ist gelüftet: Stephan Rotering (parteilos) ist Gegenkandidat von Robert Eisler (SPD) um das Amt des Bönener Bürgermeisters.
Der gemeinsame Kandidat der vier Bönener Oppositionsparteien CDU, Grüne, FDP und Bürgergemeinschaft kommt aus Welver. „Wir haben bewusst einen Kandidaten gesucht, der keinen Standortvorteil hat, sondern sich durch Qualität auszeichnet“, erklärt Friedhelm Lange (Grüne) für das Zweckbündnis. Auch Rotering sieht seine Herkunft aus Welver nicht als Nachteil. „So bin ich unvoreingenommen“, sagt der 43-Jährige Welver Kämmerer. „Es wird sich zeigen, ob es von Vorteil ist, dass ich aus Bönen komme“, sagt Robert Eisler.
„Der beste Weg die Zukunft vorauszusagen, ist sie zu gestalten“ lautet das Motto von Eisler in Anlehnung an Willy Brandt. Der Kandidat der SPD möchte unter anderem dem demografischen Wandel begegnen. „Bis 2030 wird mit nur noch etwa 16.000 Bönener Bürgern gerechnet“, so der 53-Jährige (heute: ca. 18.000). „Zudem werden wir alle älter. Deshalb möchte ich viel dafür tun, dass Senioren länger zuhause leben können.“
Rotering will unbedingt die Verschuldung anhalten. „Sonst geraten wir in eine Zinsspirale“, befürchtet er. „Wie müssen entweder die Erträge erhöhen oder die Ausgaben reduzieren.“ Eisler will den Haushalt bis 2018 ausgleichen und dies auch halten. „Das Hauptproblem ist die Belastung des gesamten Kreises, die dieser an die Kommunen weitergibt. Wir müssen vor Ort schauen, wo es Einsparpotential gibt.“
Das Thema Inklusion ist für Rotering ebenfalls wichtig. „Wir müssen uns um die Flüchtlingsströme kümmern“, sagt er. Auch Eisler will sich um die Integration von Immigranten kümmern: „Das ist ein wichtiges Thema, dass ich angehen will“, der in der Inneren Verwaltung Bönens arbeitet.
Beide Kandidaten mögen Bönen. Rotering schätzt unter anderem die Kulturlandschaft, aber auch das Gewerbegebiet und die Schullandschaft. Eisler gefällt besonders das Miteinander und der dörfliche Charakter. „Es gibt eine große Basis an Ehrenamtlichen.“ Er lobt auch die Kultur.
Im Wahlkampf sind beide schon angekommen und rechnen damit, viel Zeit dafür aufwenden zu müssen. Beide haben das mit ihren Familien abgesprochen. „Ich bin ein Familienmensch“, so Eisler. „Bei mir wird viel Urlaubszeit draufgehen. Ich werde die Familie einbinden“, so Rotering.
Eisler will nach der Wahl zum Bürgermeister zuerst auf seine neuen Mitarbeiter zugehen. „Ich will mich schnell mit der Situation vertraut machen. Die Bürger warten auf Antworten.“ Rotering will sich als erstes einen Überblick verschaffen. „Ich will genau schauen, wie die Strukturen hier funktionieren - und nach Bönen ziehen“, sagt er.
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
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