Heimische Schweinepreise im freien Fall
Was ist ein Schweineleben noch wert?

Werden zu viele Schweine geboren? - Alternative Landwirte sowie Umweltschützer fordern, dass weniger Fleisch produziert wird. Angebot und Nachfrage scheinen nicht in der Waage zu sein.
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Die schlimmste Krise für 154 Schweinehalter im Kreis Unna hält weiterhin an. Die Bauern fühlen sich alles andere als sauwohl und die Tiere schon mal gar nicht. „Für uns Schweinebauern wird die Lage immer verzweifelter, wir schreiben seit Monaten tiefrote Zahlen“, erklärt Hans-Heinrich Wortmann, Vorsitzender des landwirtschaftlichen Kreisverbandes Ruhr-Lippe.
Er meint, dass einige Kollegen diese "Durststrecke" nicht mehr lange durchstehen. "Die ersten Ställe stehen bereits leer", sagt Wortmann. Denn die extrem niedrigen Schweinepreise und ständig steigende Auflagen und Anforderungen führten zu einer katastrophalen Situation in der Schweinehaltung.  Die Preise würden zurzeit nur eine Richtung kennen: abwärts.
Aktuell seien sie bei einem Kilopreis von 1,25 Euro angekommen. „Bei einer Vollkostenkalkulation müssten wir aber mehr als 2 Euro pro Kilo Fleisch haben, um wirtschaftlich arbeiten zu können“, sagt Hans-Heinrich Wortmann und ergänzt: „Bei jedem Schwein, das den Stall verlässt, legen wir rund 70 Euro drauf. Wir haben große Sorge um die die finanzielle Stabilität vieler unserer Familienbetriebe.“

Hans-Heinrich Wortmann, Landwirt aus Kamen, ist in Sorge, da sich die Schweinepreise seit langem im freien Fall befinden. Fotos (2): Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband
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Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner lud aus diesem Grund zu einem Branchentreffen ein, bei dem Wege aus der Krise gesucht werden sollten. Dabei müssten auch Schlachtunternehmen, Verarbeiter, Großverbraucher und der Lebensmitteleinzelhandel die heimische Erzeugung durch entsprechende Einkaufs- und Preispolitik stabilisieren und stärken. 
Wie der NRD berichtet, soll unter anderem auch die Antragsfrist für Corona-Überbrückungshilfen bis Ende Dezember verlängert werden. Außerdem will Klöckner sich bei der EU dafür einsetzen, dass der Höchstbetrag für Beihilfen erhöht wird. Mit dem Handel habe man zudem über Sonderaktionen beim Verkauf von Schweinefleisch gesprochen, so die Bundeslandwirtschaftsministerin.
Die Politik sei zudem Landwirten und Verbrauchern eine Antwort schuldig, wenn es um den Schutz vor Einfuhren mit geringeren Standards gehe. „Wir Landwirte kennen den Markt mit seinen Höhen und Tiefen seit Jahrzehnten.
Alternative Landwirte sowie Umweltschützer fordern stattdessen, dass weniger Fleisch produziert wird. Angebot und Nachfrage scheinen nicht in der Waage zu sein.

Werden zu viele Schweine geboren? - Alternative Landwirte sowie Umweltschützer fordern, dass weniger Fleisch produziert wird. Angebot und Nachfrage scheinen nicht in der Waage zu sein.
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Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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