"Pharma-Hähnchen" sollen endlich verboten werden

Der heimische Abgeordnete Friedrich Ostendorff betreibt einen Bio-Hof in Bergkamen und stellt sich gegen Massentierhaltung und den Einsatz von Antibiotika in der Zucht. Foto: Privat
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Am Dienstag wurde im Düsseldorfer Landtag darüber entschieden, ob Antibiotikarückstände im Tränkwasser in der Geflügelzucht verboten werden soll.
Zur vorgestellten Untersuchung zu antibiotikabelastetem Tränkwasser in Geflügelställen, erklärt Friedrich Ostendorff, Sprecher für Agrarpolitik: „Die Tatsache, dass 62 Prozent der Geflügelbetriebe Antibiotikarückstände im Tränkwasser aufweisen, offenbart die Folgen des Gießkannenprinzips bei der Massenmedikation. Gerade in den großen Geflügelbeständen werden Antibiotika massenhaft über das Tränkwasser verabreicht. Dieses System der prophylaktischen Antibiotikazufuhr muss beendet werden.
Die Bundesregierung muss endlich Änderungen im Arzneimittelgesetz vornehmen, so dass im Regelfall - und nur bei Krankheit - das einzelne Tier und nicht der gesamte Bestand mit Antibiotika versorgt wird. Das Leitbild muss die Einzeltierbehandlung sein. Die Praxis der Massenmedikation ganzer Bestände ist unverantwortlich - auch hinsichtlich der immer stärkeren Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen.
Leider lässt Bundesministerin Ilse Aigner bis heute nicht erkennen, dass sie das System der massenhaften Antibiotikavergabe an den Wurzeln packen möchte. Sie beschränkt sich weiter auf kosmetische Korrekturen und selbst diese werden bis zum heutigen Tag verzögert und verschleppt“, so der heimische Abgeordnete, der in Bergkamen selbst einen Hofbetrieb führt.

Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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