Keine Geburten mehr in Kamen?!

Gibt es bald keine Kamener mehr? | Foto: Christian v.R./pixelio.de
  • Gibt es bald keine Kamener mehr?
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Seit Freitag kursieren die Gerüchte im Internet, am Montag bestätigte die Pressestelle des Hellmig-Krankenhauses auf Nachfrage des Stadtspiegels: Die Entbindungsstation des Hellmig-Krankenhauses wird geschlossen. Voraussichtlich schon zum 1. Juli 2013.

Die Nachricht hat für viel Furore im Netz gesorgt. Unverständnis, Trauer und auch Wut äußerten viele Kamener. „Das ist wirklich schade!“, schreibt Julia Höhn. „Ich habe erst vor sechs Monaten in Kamen meinen Sohn zur Welt gebracht und alle waren so lieb!“
Vor allem der Aspekt der schnellen Erreichbarkeit wird immer wieder thematisiert: „Ich finde es unmöglich, dass die Schwangeren jetzt erst einmal eine halbe Weltreise machen müssen, um ihr Kind zu bekommen“, meint Olga Schander. „Und im hochschwangeren Zustand kann ich mir wirklich vorstellen, dass es wie eine halbe Weltreise wirkt!“

„Kamen geht den Bach runter“ ( Eva Schramek)

Unna, Lünen und Hamm können die werdenden Eltern ab Sommer nun als Geburtsort ihres Frischlings wählen. Zwar sind alle drei Städte nicht allzu weit entfernt. Aber was ist, wenn es sich um einen Notfall handelt? Wenn Komplikationen auftreten? Wenn plötzlich jede Minute zählt? Auch darüber machen sich die Kamener ihre Gedanken. Eva Schramek hat für sich schon eine Lösung gefunden: „Hamm fand ich eine Katastrophe und Lünen ist auch nicht meins. Beim zweiten Kind wird es eine Hausgeburt!“ Steffi Ni hingegen ist ratlos: „Ich möchte meine zweite Tochter nicht in Unna oder Dortmund bekommen. Ich habe mich in Kamen sehr wohl gefühlt, Ich weiß nicht, wo ich im Sommer meine Tochter bekommen soll!“
Viel Mitgefühl wird dem Personal der Entbindungsstation entgegen gebracht. Erfahrungsberichte sagen immer wieder, wie gut sich die jungen Familien dort aufgehoben gefühlt haben.
Wie sehen Sie die Entwicklung im Hellmig-Krankenhaus? Müssen „Opfer“ gebracht werden, um auf Dauer wettbewerbsfähig zu bleiben? Oder spart man nun an der falschen Stelle? Diskutieren Sie mit uns auf www.lokalkompass.de/292970.

Autor:

Martina Abel aus Kamen

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