Freie Wahl der Kennzeichen: Freiheit oder Chaos?

In anderen Ländern üblich - hier in der Diskussion: "freie" Kennzeichen. | Foto: privat
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"KM" statt "UN"? Kann bald jeder Autofahrer sein eigenes Kennzeichen frei wählen? Im Bundesrat fällt im September die Entscheidung für eine umfassende "Liberalisierung" des Kennzeichenrechts. Danach können künftig die Kreise und kreisfreien Städte zusätzliche Buchstabenkombinationen für ihren Bezirk beantragen. Gladbeck, Wanne-Eickel und Lünen gehören zu den Vorreitern. Seit Beginn der Diskussion um die Zulassung von Altkennzeichen hoffen vor allem Nostalgiker und Heimatforscher ihre alten, bis zur kommunalen Gebietsreform vor 40 Jahren geführten Kennzeichen wieder zu bekommen.
Aber macht das Sinn? Einerseits mag es schön sein, das Autokennzeichen seines Stadtteils durch die Gegend zu fahren - quasi als gelebter Lokalpatriotismus. aber wo führt das hin? Vielleicht können Autobesitzer dann in absehbarer Zeit ihren Liebslingsverein auf dem Kennzeichen verewigen lassen - "BVB" statt "DO". Der Landkreistag NRW hat die Landesregierung auf jeden Fall aufgerufen, eine weitere Zersplitterung der Kennzeichen nicht zuzulassen und es bei den 53 bislang geltenden und den elf zusätzlichen Alt-Kennzeichen im Land zu belassen. Es sei zu bedenken, dass sich eine riesige Zahl neuer Buchstabenkombinationen bei Autokennzeichen auch für die Kriminalprävention und -bekämpfung nachteilig auswirkt. Gerade gegenüber auswärtigen Kennzeichen sei die Sensibilität der Bevölkerung etwa im Fall von Einbruchdiebstahl deutlich ausgeprägt. So haben aufmerksame Nachbarn und Passanten schon oft "wandernde" Kriminalität verhindert. Diese Vorteile würden bei einer fast unabsehbaren Zahl neuer Kennzeichen deutlich beeinträchtigt.

Autor:

Martina Abel aus Kamen

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