Video: Kamener Nordring erhält lärmmindernde Fahrbahndecke
"Flickenteppich" soll durch neue Straße mit Radweg ersetzt werden
Der Nordring in Kamen ist eine viel befahrene Straße und seit Jahren in einem katastrophalen Zustand.
Autofahrer bemängeln schon länger, dass man beispielsweise in Höhe Fritz-Erler Straße/ Ecke Reckhof waghalsige Ausweichmanöver starten muss, um die tiefen "Krater" zu umfahren. Da bleibt schon mal eine Radkappe auf der Strecke.
Für Fahrradfahrer ist die Strecke zudem nicht ganz ungefährlich und für die viel genutzten Buslinien R81 und S80 gibt es keinen behindertengerechten Ein- bzw- Ausstieg.
All das soll jetzt ein Ende haben: In dieser Woche sind die Bauarbeiten zur Sanierung der Fahrbahn und des Mischwasserkanals gestartet. Sowohl der Nordring als auch die Stormstraße erhalten eine neue Straßendecke aus lärmminderndem Asphalt, der die Belastung der Anwohner deutlich reduzieren wird. Die Arbeiten werden voraussichtlich Ende August 2020 abgeschlossen sein.
Bis dahin wird der Verkehr über den Nordring noch mehr "schleichen" müssen, denn es wird, während der gesamten Bauzeit, nur eine Fahrbahn für beide Seiten freigegeben. Eine Baustellen-Ampel soll das jeweilige Nadelöhr auf der 700 Meter langen Stecke regeln.
Nordring erhält neue Fahrbahn
Nachdem die Stadt Anfang April die Ausschreibung veröffentlicht hat, haben 14 Unternehmen die Unterlagen angefordert, doch nur lediglich zwei Firmen ein Angebot abgegeben.
Nach der Kostenschätzung aus dem Herbst vergangenen Jahres, in der das Ingenieurbüro von einem Gesamtbetrag in Höhe von 4,7 Millionen ausgegangen war, veranschlagt das nun beauftragte Bauunternehmen einen Gesamtkostenrahmen von 7,1 Millionen Euro. Einen Teil der Mehrbelastung macht die Bodenentsorgung aus. „Hier sind die Kosten in den vergangenen Monaten extrem gestiegen“, schildert der 1. Beigeordnete Dr. Uwe Liedtke.
Bundesstraße
Da es sich bei dem Nordring um eine Bundesstraße handelt, verteilen sich die Kosten auf das Land NRW, den Kreis Unna, die Stadt Kamen sowie die Stadtentwässerung Kamen.
Für das Land NRW, das in erster Linie für die Fahrbahnsanierung aufkommt, ergibt sich eine Steigerung von 1,8 auf 2,95 Millionen Euro. Das Land hat bereits zugestimmt, die Mehrkosten zu tragen. Für die Stadt Kamen belaufen sich die Mehrkosten für Gehwege, Radwege und Grünmaßnahmen auf rund 200.000 Euro (Gesamtbetrag 1 Million Euro), wobei 60 Prozent der Kosten über Fördermittel des Landes finanziert werden.
Die Bezirksregierung hat bereits avisiert, diesen Anteil auch für den Mehranteil zu übernehmen. Für die Stadtentwässerung steigt der Aufwand zur Erneuerung des Mischwasserkanals von 1,9 auf 2,9 Millionen Euro, wobei die Mittel im Wirtschaftsplan des städtischen Betriebs zur Verfügung stehen.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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