G9 Gymnasium
Bönener Gymnasium bereitet Umstellung auf G9 vor
In vier Monaten bricht am Marie-Curie-Gymnasium eine neue Ära an: Die neuen Stufen 5 und 6 werden wieder in neun Jahren zum Abitur geführt werden, das so genannte G9. Die Vorbereitungen hierfür laufen auf Hochtouren, erläutert Karsten Brill, Koordinator der Erprobungsstufe. „Für die neuen Fünftklässler stehen aber nicht neue Lehrpläne oder Stundentafeln im Vordergrund, sondern dass wir die Umstellung von der Grundschule zur weiterführenden Schule möglichst sanft gestalten.“
Dazu gehöre, dass die neuen Schülerinnen und Schüler bereits vor den Sommerferien beim Kennenlernnachmittag ihre neuen Klassenlehrer treffen und Klassenräume sehen werden. „Auf diese Weise nehmen wir schon etwas die Spannung heraus“, erklärt Brill. Auch die ersten Schultage nach den Sommerferien sind speziell für die neuen Gymnasiasten gestaltet. Nach einem gemeinsamen Beginn in der Aula haben die Schüler zunächst drei Projekttage mit ihrem Klassenlehrerteam. An diesen Tagen gestalten die Schüler ihren Klassenraum, klären organisatorische Dinge und erkunden das Schulgelände.
„Das Klassenlehrerteam ist Dreh- und Angelpunkt einer Klasse“, sagt Brill. Die beiden Lehrkräfte sind erste Ansprechpartner für alle Belange. Darüber hinaus gebe es ein dichtes Netz an weiteren Hilfsstellen wie den Stufenkoordinator, die Vertrauenslehrer, die die Schüler direkt wählen, oder Beratungslehrer bei Lernschwierigkeiten.
Begleitet werden die Fünftklässler außerdem von Paten: Neuntklässler, die in der Pause Ansprechpartner sind und auch Klassenaktionen begleiten.
Auch wenn das neue G9-Schuljahr richtig begonnen hat, werden die Kinder begleitet. In der 5. Klasse haben die Schüler das Fach „Lernen lernen“. In dieser speziellen Stunde stehen Selbstorganisation und Zeitmanagement im Vordergrund; man bespreche zum Beispiel, wie sich die Kinder die Hausaufgaben am besten einteilen. Ebenso werden die Tornister regelmäßig zusammen „entrümpelt“.
Zusätzlich zu dieser Ergänzungsstunde haben die Schüler laut der neuen G9-Stundentafel eine Stunde mehr Unterricht in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Sport. „Diese zusätzliche Zeit, die uns das Schulministerium gibt, werden wir intensiv für die Förderung der Kinder nutzen. Sollten Defizite da sein, versuchen wir, diese abzubauen”, erläutert Pädagoge Brill. „Leistungsstarke Schüler nutzen die Zeit, um an Wettbewerben teilzunehmen und Kenntnisse zu vertiefen.“
Darüber hinaus gibt es im Unterricht Vorkehrungen, um die Schüler an das neue Schulsystem heranzuführen. „Unsere Schüler kommen aus verschiedenen Grundschulen, auch über Bönen hinaus, und bringen unterschiedliche Voraussetzungen mit“, sagt Jana Scheffler, stellvertretende Erprobungsstufenkoordinatorin am MCG. „Wir bauen systematisch auf der guten Vorarbeit auf, die an den Grundschulen geleistet wird, und können auf Vorwissen und bewährte Rituale zurückgreifen.“
„Unser Ziel ist, möglichst viele Begabungen und Neigungen unserer Schüler zu fördern. Jeder soll sich ausprobieren können, ohne frühzeitig zu sehr festgelegt zu sein", betont Scheffler. Wie genau die Förderstunden aussehen werden, entscheide sich, wenn die aktuelle Stundentafel vorliege. Hier muss das MCG - wie alle Gymnasien in Nordrhein-Westfalen - auf die endgültige Version aus Düsseldorf warten. „Wir sind aber auf alles vorbereitet“, lacht Scheffler. Tägliche Übermittags- und Hausaufgabenbetreuung sowie AGs am Nachmittag runden das Paket ab, das das Bönener Gymnasium für die Viertklässler und ihre Eltern schnürt. Die Zukunft kann also beginnen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.