Baujahr 2017 im Kreis Unna: 667 Wohnungen neu gebaut - 37 Prozent weniger als im Jahr zuvor
Bauherren investieren 186,5 Millionen Euro: Vom Single-Apartment bis zum Bungalow - im Kreis Unna sind im vergangenen Jahr insgesamt 667 Neubauwohnungen und 284 Ein- und Zweifamilienhäuser entstanden.
2017 wurden damit 37 Prozent weniger neue Wohnungen gebaut als noch im Vorjahr. Darauf hat das Verbändebündnis Wohnen hingewiesen, in dem sich Baugewerkschaft IG BAU und Bauwirtschaft zusammengeschlossen haben. Das Bündnis beruft sich bei den Zahlen auf die aktuelle Bau-Bilanz der fertiggestellten Wohngebäude vom Statistischen Bundesamt.
Insgesamt haben die Bauherren im Kreis Unna demnach im vergangenen Jahr 186,5 Millionen Euro in den Neubau von Wohnungen investiert. „Das klingt viel. Tatsächlich müsste es aber mehr sein, wenn der Kreis Unna seinen Beitrag zur Wohnraum-Offensive der Bundesregierung leisten will. Denn der Neubau von bezahlbaren Wohnungen ist die einzige effektive Antwort auf steigende Mieten und hohe Immobilienpreise, von denen auch Nordrhein-Westfalen betroffen ist“, sagt Sven Bönnemann (IG BAU) vom Verbändebündnis Wohnen.
Bundesweit nicht mal 285.000 Wohnungen neugebaut
Insgesamt seien bundesweit im vergangenen Jahr lediglich nicht einmal 285.000 Wohnungen neu gebaut worden. Dabei habe die Große Koalition von CDU/CSU und SPD eine ganz andere Messlatte gelegt: 1,5 Millionen Neubauwohnungen bundesweit bis 2021 – also 375.000 pro Jahr. „Das bedeutet, dass der Wohnungsneubau schon in diesem Jahr um satte 32 Prozent zulegen müsste. Danach sieht es allerdings bislang weder in Nordrhein-Westfalen noch bundesweit aus“, so der stellvertretende Regionalleiter der IG BAU in Westfalen, Sven Bönnemann.
Das Verbändebündnis Wohnen fordert daher jetzt den Bund, das Land Nordrhein-Westfalen und auch die Kommunen auf, mehr für den Wohnungsbau zu tun. Vor allem für den bezahlbaren Wohnraum. Also für Menschen ohne „extra dickes Miet-Portemonnaie“: „Gerade für den sozialen Wohnungsbau muss deutlich mehr getan werden. Ebenso für den Neubau von Wohnungen, bei denen sich die Menschen die Miete auch leisten können“, so Bönnemann.
Auch das Wohneigentum im Kreis Unna müsse effektiv gefördert werden. „Es müssen sich wieder mehr Menschen die eigenen vier Wände leisten können – vom Maurer bis zur Industriekauffrau. Handwerker, die Wohnungen bauen, sollten auch in der Lage sein, sich eine eigene Wohnung anzuschaffen“, so das Bündnis Wohnen.
Eigentum als Altersvorsorge
Wohneigentum sei eine wichtige Altersvorsorge. „Die eigenen vier Wände sind da und haben Bestand – unabhängig davon, wie die Rentenhöhe im Alter schwankt. Sie bieten die Sicherheit eines dauerhaften ‚Daches über dem Kopf‘ – ohne Angst vor Mieterhöhungen oder vor einer Kündigung“, sagt Sven Bönnemann.
Autor:Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen |
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