Aus der Traum: Kein Dino-Park für Bergkamen
Nach über zwei Jahren Hin und Her kam nun das amtliche Aus für den Dino-Park in Bergkamen. Wie Umweltminister Johannes Remmel am Montag, 21. Januar der Stadt schriftlich mitteilte, hält er das Projekt im Romberger Wald nahe des Industriegebiets Rünthe für nicht realisierbar.
"Das ist eine schlechte Nachricht für die Stadt Bergkamen. Immerhin wurden in das Projekt bereits eine Menge Zeit, Geld und Arbeit investiert", so der zuständige Fachdezernent Manfred Turk. Zudem hatte man sich von einem Dinopark eine enorme touristische Aufwertung Bergkamens erhofft.
Zwei Gründe gäbe es für die Absage, so Turk. Zum einen sei da ein Landesgesetz, wonach ein Wald, der eingezäunt wird, kein Wald mehr sei. Wird also Wald per Zaun "vernichtet", müssen Ausgleichspflanzungen im Verhältnis 1:3 vorgenommen werden - auch wenn nur wenige oder auch gar keine Bäume gefällt werden. "Das würde also bedeuten, das wir für einen Quadratmeter eingezäunten Wald drei Quadratmeter neuen Wald schaffen müssten." Abgesehen davon, dass es in Bergkamen schlichtweg nicht genug freie Fläche für eine derartig große Ausgleichspflanzung geben würde, wären auch die Kosten viel zu hoch.
Als weiteren Grund nennt Turk das Vorhandensein von insgesamt 58 Brutvogelarten, von denen derzeit acht in der Roten Liste von Nordrhein-Westfalen als gefährdet (RL 3) eingestuft sind. Hierzu gehören Waldschnepfe, Feldschwirl, Kleinspecht, Kuckuck, Nachtigall und Feldsperling. Besonders sensibel sei dabei die Waldschnepfe, für die es kaum möglich wäre, adäquate Ausweichplätze zu schaffen.
Der Dinopark sollte als Evolutionspark lebensecht gestaltete Dinosauriermodelle zeigen. Die Modelle sollten dabei in den Romberger Wald integriert werden, so dass nur für die Parkplätze geringe Baumfällungen nötig gewesen wären. Besonders die ideale Verkehrsanbindung machte das anvisierte Grundstück so wertvoll für den Investor Peter Montero Küpper.
Doch von Anfang an hatten sowohl BUND als auch der NABU ihre Bedenken geäußert.Sie fürchteten den Verlust wertvollen Naturraums und die Vertreibung geschützter Tierarten. Letzendlich fanden die Bedenken der Naturschützer mehr Gehör als die wirtschaftlichen Hoffnungen der Stadt.
Autor:Elke Böinghoff aus Unna |
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