Waldzustandsbericht zeigt schlechte Werte - auch im Kreis Unna

So schön wie auf diesem Foto im Kurler Busch von BürgerReporter Frank Heldt präsentiert sich der Wald im Kreis Unna nicht überall. | Foto: Frank Heldt
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Den Bäumen geht es nicht gut: Der aktuelle Waldzustandsbericht zeigt, dass es den Wäldern immer schlechter geht. Auch im Kreis Unna ist dies nicht anders.

„Wir können keine Entwarnung geben“, sagte Umweltminister Johannes Remmel bei der Vorstellung des Berichts. „Die Werte sind besorgniserregend. Wir haben heute fast dreimal so viele Bäume mit starken Schäden wie zu Beginn der Aufzeichnungen vor etwa 30 Jahren. Der Klimawandel und die damit einhergehenden Wetteränderungen machen dem heimischen Wald stark zu schaffen.“

„Der Wald im Kreis Unna ist in einem ähnlichen Zustand wie der restliche Wald in NRW“, sagt Reinhart Hassel vom Regionalforstamt Ruhrgebiet. „Sowohl Waldbesitzer und Förster können leider wenig machen“, so Revierförster Matthias Müller. „Wir versuchen die Bestände möglichst vielschichtig zu halten. Besonders kümmern wir uns um die vitalen Bäume.“

Im Kreis gibt es besonders viele Eichen
. Die Eiche ist die einzige Baumart mit relativ verbessertem Kronenzustand. Allerdings weisen immer noch mehr als 50 Prozent aller Eichen „deutliche Schäden“ auf.

Auch der Hemmerder Schalk ist in keinem guten Zustand. Eine Stadtspiegel-Leserin schreibt, dass sie bei Wind Angst habe wegen der maroden Äste. Zudem lägen überall noch Überreste von diversen Stürmen herum. Sie schlägt vor, Warnhinweise aufzustellen. Revierförster Müller rät, nur die befestigten Wanderwege zu benutzen. „Ansonsten gilt: Betreten auf eigene Gefahr“, warnt er.

Die Waldzustandserhebung wurde im Jahr 1984 als Reaktion auf das damals diskutierte Waldsterben erstmals durchgeführt. Die Ergebnisse sind seitdem stetig schlechter geworden. Während bei der ersten Waldzustandserhebung 1984 noch 59 Prozent ohne Schäden und nur 10 Prozent in der höchsten Schadensklasse waren, liegt der Anteil heute bei nur noch 27 Prozent Bäumen ohne Schäden. Zum Teil sind Waldschäden auch 2007 durch den Orkanen Kyrill entstanden. Eine Borkenkäfer-Population, die sich nach dem Sturm explosionsartig vermehrte, ist mittlerweile wieder zurückgegangen.

Autor:

Tobias Weskamp aus Kamen

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