Glückliche Kühe: Schottische Hochlandrinder in Unna
Die zotteligen Hochlandrinder von Andre Heisterkamp haben es gut: Von früh bis spät grasen sie auf einer saftigen Weide in Unna-Dreihausen und werden vom stolzen Züchter von Zeit zu Zeit gebürstet und gekrault.
An ihrem langen, dichten Fell und den großen Hörnern sind schottische Highlandkühe zu erkennen. „Es sind gutmütige und robuste Tiere“, erklärt Andre Heisterkamp, der von Beruf eigentlich Tischlermeister ist und vor zehn Jahren aus reiner Leidenschaft mit der Zucht begonnen hatte. Ein Grund dafür war, dass die Rinder problemlos zu halten sind und dank ihrer Herkunft aus den schottischen Highlands selbst starken Frost überstehen. „Sie bleiben bei uns den ganzen Winter über auf der Weide.“
Auch in puncto Nahrung sind die kräftigen Schotten eher anspruchslos. „Am liebsten mögen sie Gras und Heu“, so Heisterkamp
.
„Kraftfutter kennen diese Tiere nicht.“
Eine weitere besondere Eigenschaft spricht für die Haltung der Highlandkuh, da sie problemlos kalbt. Die Jungen kommen meist ohne menschliche Hilfe zur Welt.
Zwei Kälbchen sind letzte Woche in Dreihausen geboren. „Die Geburt habe ich gar nicht mitbekommen“, verrät Andre Heisterkamp. Zu diesem Zeitpunkt war der Hobbyzüchter auf einer Kuh-Ausstellung in Goch und sahnte dort zwei erste Preise mit seinen Rindern ab.
Rinder werden geschlachtet
In seinem Bauernhaus haben sich schon einige Pokale angesammelt. Denn Andre Heisterkamp ist im „Verband Deutscher Highland Cattle Züchter und Halter“ sehr erfolgreich.
Ehefrau Stefanie Bonmann und die Kinder, Marlene und Johann, finden sein ungewöhnliches Hobby nicht nur gut, sondern unterstützen und helfen ihm bei der Pflege und den Vorbereitungen zu bundesweiten Kuh-Schauen.
„Man muss sich allerdings auch im Klaren darüber sein, dass dieses Hobby nicht nur Schmusekurs bedeutet“, erklärt Andre Heisterkamp. „Die Zucht dient letztendlich dazu, die Kühe zu schlachten.“
Highland-Rindfleisch ist eine Delikatesse
Das Rindfleisch ist sehr schmackhaft, fett- und cholesterinarm. Bei Familie Heisterkamp kommen beispielsweise nur Steaks von den eigenen Tieren auf den Teller. Dazu bringt der Züchter von Zeit zu Zeit eine Kuh zum Metzger. „Als ich meine erste Kuh zum Schlachter brachte, war ich fix und fertig“, gesteht er. „Aber das ist nun einmal der Lauf der Dinge.“
Demnächst werden noch zwei Kälbchen auf dem Dreihausener Hof zur Welt kommen. „Ob es Osterkälbchen sein werden, kann ich allerdings nicht versprechen.“
Zuchtbulle wiegt 800 Kilo
Der rund 800 Kilo schwere Zuchtbulle hat seine Arbeit gut erledigt. Mit geschultem Blick kann der Züchter sagen, welche Kühe tragend sind. Nach der Geburt kümmert sich das Muttertier vorrangig um den Nachwuchs. Gut ein Jahr später werden die Jungtiere dann von der Mutter getrennt.
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
2 Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.