Mehr illegale Müllkippen: Kreis Unna leitet 200 Verfahren ein
Aufreger der Woche: Bürger zahlt die Zeche
Die Zahl illegaler Abfallkippen ist gestiegen. Der Kreis Unna als Untere Abfallwirtschaftsbehörde hat im vergangenen Jahr 2019 (2018: 181) ordnungsbehördliche Verfahren eingeleitet. Die Ermittlung der Täter ist oft schwierig.
Gartenabfälle, Haus- und Sperrmüll, metallische Abfälle, Bauschutt, Altfahrzeuge, Elektronikschrott, Verpackungsabfälle und sogar Sondermüll wie Fahrzeugbatterien und Altöle werden immer noch in großer Zahl auf Privatgrundstücken oder in der freien Landschaft entsorgt. Das sieht nicht nur unschön aus, sondern belastet auch die Umwelt. Häufig sorgen die Verursacher für weitere Probleme: Wird der Müll nicht innerhalb kurzer Zeit beseitigt, stellen weitere Schmutzfinken noch mehr Abfall dazu.
Auch mehr Bußgeldverfahren
Die Zahl der eingeleiteten Bußgeldverfahren ist im vergangenen Jahr auf 113 gestiegen (2018: 100). Den Tätern auf die Schliche zu kommen, ist mitunter sehr aufwändig. "Häufig mangelt es an Zeugen, um die Verursacher ausfindig zu machen und diese zur Kostenerstattung heranziehen zu können", berichtet Andreas Schneider, Sachgebietsleiter im Fachbereich Natur und Umwelt.
Die Mitarbeiter des Kreises verlassen sich aber nicht allein auf Augenzeugen, sondern recherchieren, ob der Abfall selbst Rückschlüsse auf den Verursacher zulässt.
Auf einem großen Teil des wilden Mülls bleibt die Allgemeinheit aber sitzen. "Das Entsorgen kostet viel Einsatz und Geld", betont Andreas Schneider. "Und am Ende müssen alle Bürger die Zeche zahlen, weil diese Ausgaben in die Kalkulation der jeweiligen kommunalen Abfallgebühren einfließen."
Wer eine illegale Abfallentsorgung im Kreisgebiet beobachtet und melden möchte, kann sich an den Kreis Unna wenden, Tel. 02303 / 27-1972 oder 27-2972. PK | PKU
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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