"Wir bleiben in Kontakt!"
Jugendwerk finanziert Aktion für Kinder aus Kamen und Frankreich
20 Kinder aus der Stadt Kamen und ihre 26 Brieffreunde aus der französischen Partnerstadt Montreuil-Juigné haben sich jeweils bis zum Lockdown Mitte März regelmäßig in ihren Gruppen getroffen, um gegenseitig kleine Briefe und Bastelarbeiten auszutauschen. Besonders aufgeregt waren die Kamener: Sie sollten am Himmelfahrtswochenende ihre Freunde in Montreuil-Juigné treffen. Mit einem Kunstprojekt bleiben sie jetzt über die Sommerferien in Kontakt.
Kamen. Für die meisten der 9- bis 11-Jährigen wäre die Reise das größte Abenteuer ihres Lebens geworden. Fünf Tage im Ausland – ohne Mama und Papa! Dann kam die Corona-Pandemie und zerstörte mit einem Mal sämtliche Träume. Die Treffen der „Bonjour-AG“ sowie der Gruppe „Hallo Kinder“ fallen bis heute aus. Bald darauf wurde auch die Reise abgesagt.
Bei allem Verständnis für die Gesundheitsvorsorge war die Enttäuschung bei den Eltern, Kindern und Betreuern groß. Für die Städte Kamen und Montreuil-Juigné steht fest: „Wir bleiben in Kontakt“.
Doch wie können die Kinder in Kontakt bleiben, das Interesse an der deutsch-französischen Freundschaft aufrechterhalten und gleichzeitig sinnvoll beschäftigt werden? Zumal viele die Ferien in diesem Jahr corona-bedingt zuhause verbringen müssen. Die Idee eines gemeinsamen Kunstprojekts war geboren. Der Sonderprojektaufruf des Deutsch-Französische Jugendwerk (DFJW) mit dem Titel: „Austausch stärken – Gemeinsam die Krise überwinden“ kam da wie gerufen: Kamen erfüllte mit dem Kunstprojekt die Förderrichtlinien und konnte mit den Mitteln des DFJW Bastelmaterialien für die Kinder anschaffen.
Anja Sklorz vom Bürgerhaus Methler und Städtepartnerschaftsbeauftragte Katja Herbold haben nun 46 Kunstpakete gepackt, die von Ophélie Lespagnol, Leiterin der Bonjour-AG, in diesen Tagen an die Kinder in Kamen verteilt werden. Das Material für die Kinder in Montreuil-Juigné ist mit Grüßen von Politik und Verwaltung auf dem Postweg nach Frankreich unterwegs. Die Aufgabe der Kinder besteht darin, in den Sommerferien 10 Bilder zum Thema: „Meine besonderen Sommerferien 2020“ zu kreieren. Bei der Gestaltung können sich die Kinder kreativ betätigen. Die Motive sind frei wählbar. Die Bilder werden mit dem Smartphone fotografiert und an die Betreuerinnen versendet. Nach und nach entsteht eine Galerie. Spätestens bis zum Schulbeginn in Frankreich, Anfang September, sollten alle Fotos verschickt sein.
Die Bilder der Kinder werden in einer Instagram-Fotostory unter dem Hashtag #montreuiljuignekamen veröffentlicht. Die Organisatoren hoffen, die Bilder nach der Krise in beiden Städten ausstellen zu können.
Autor:Carolin Plachetka aus Bochum |
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