Schule geht ans Netz
Finale Phase der Glasfaseranbindung von Kamener Grundschulen
Digitalisierung braucht leistungsstarke und zukunftsfähige Internetanbindungen. Für fünf Kamener Grundschulen ist es bald soweit. Mit dem Spatenstich im Schwesterngang gehen die Arbeiten zum Anschluss an das Glasfasernetz in die finale Phase. Die Schulen können nach Abschluss des Projekts auf Bandbreiten im Gigabit-Bereich zugreifen.
Kamen. Die zur Verlegung des Glasfaserkabels nötigen Tiefbauarbeiten für die Eichendorffschule, die Jahnschule, die Südschule mit ihren zwei Standorten und die Astrid-Lindgren-Schule beginnen noch im Herbst dieses Jahres.
Entscheidend für den Aufwand ist der Weg zum Glasfaser-Backbone. So fehlen der Südschule bislang nur 100 bzw. 130 Meter, die Jahnschule dagegen benötigt eine 780 Meter lange Glasfaserstrecke für eine direkte Anbindung an das schnelle Netz. Bis auf den Teilstandort der Südschule, der bereits Anfang November dieses Jahres das Glasfasernetz nutzen können soll, werden die anderen vier Grundschulen zum Jahresende angeschlossen. Die konkrete Nutzung der Anbindungen, also die Versorgung mit Telefon- und Internetangeboten, soll so rasch wie möglich folgen.
Die Glasfasertechnologie ist die schnellste Möglichkeit, Daten zu übertragen. Als noch entscheidender jedoch gilt ihr Potential, auch deutlich größere als die heute üblichen Bandbreitenansprüche bedienen zu können, ohne dass erneut in die Infrastruktur investiert werden müsste. So werden die Kamener Schulen nach Projektabschluss über Internetanschlüsse verfügen, die ein Gigabit pro Sekunde übertragen. Dabei bleibt die Leistungsstärke stets stabil, weil die Glasfaser einen exklusiven Zugang darstellt, der nicht von der aktuellen Menge an Zugriffen abhängt. Sollten in Zukunft zehn oder noch mehr Gigabit pro Sekunde notwendig werden, ist der heutige Anschluss schon jetzt dafür gerüstet.
Die Projektierung und Leitung der Vernetzung, den Betrieb des Netzes und die Versorgung mit Telefon- und Internetangeboten verantwortet der regionale Telekommunikationsanbieter Helinet, an dem auch die Gemeinschaftsstadtwerke Kamen, Bergkamen Bönen beteiligt sind.
Für die Bürgermeisterin und Schuldezernentin Elke Kappen ist der Anschluss der Schulen an das Glasfasernetz Baustein der groß angelegten Digitalisierungsstrategie, die die Stadt Kamen seit längerem verfolgt. Erst kürzlich stimmten die Leitungen aller Kamener Schulen dem Vorhaben der Stadtverwaltung zu, massiv in die Ausstattung der Schulen mit interaktiven Displays und digitalen Endgeräten für Schüler und Lehrer zu investieren. Allein aus dem Digitalpakt des Bundes stehen hierzu 2,1 Millionen zur Verfügung, die sich aus Fördermitteln in Höhe von 1,9 Millionen Euro sowie einem Eigenanteil der Stadt Kamen von rund 200.000 Euro zusammensetzen. Eine Projektgruppe mit Vertretern von Schulen und Stadtverwaltung begleitet aktuell den Ausbau.
Markus Höper, Gruppenleiter für den Bereich Schule und Sport bei der Stadt Kamen, gilt die direkte Glasfaseranbindung als entscheidender Meilenstein auf dem weiteren Weg zur Digitalisierung der Kamener Grundschulen: „Das Projekt ist für uns zukunftsweisend, weil wir schon jetzt die Infrastruktur für alle künftig nötigen Datenübertragungsraten haben“, so Höper. Zu Markus Höpers Bereich gehört seit bereits zehn Jahren eine eigene Schul-IT-Abteilung, die die Digitalisierung in den Schulen vorantreibt und begleitet. Unterstützung erfährt sie nun im Rahmen des Glasfaser-Ausbaus von der Helinet, die ihr Fach- und Erfahrungswissen auch bei der internen Vernetzung, der Ausfallsicherheit sowie dem Webhosting und der Wartung einbringen kann.
Die Finanzierung des 656.000 Euro kostenden Glasfaser-Projekts ist durch das NRW-Landesprogramm „Gigabit-Anbindung Schulen“ ermöglicht worden.
Autor:Carolin Plachetka aus Bochum |
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