Zukunft der Neuen Philharmonie Westfalen zunächst gesichert

Ein Haustarifvertrag stellt die Zukunft der Neuen Philharmonie wieder auf sichere Füße. | Foto: Pedro Malinowski

Gute Nachricht von der Neuen Philharmonie Westfalen: Vor wenigen Tagen wurden die Verhandlungen über einen Haustarifvertrag für die Musiker erfolgreich beendet. Damit ist der Weg frei für ein mittelfristig tragbares Finanzierungskonzept.

 Die frohe Botschaft überbrachte Michael Makiolla in seiner Funktion als Vorstandsmitglied im Trägerverein dem Kreisausschuss. Makiolla, als Landrat des Kreises Unna gleichzeitig Repräsentant des kleinsten Orchesterträgers, dankte am Montag insbesondere den seit 2010 ohne Gehaltserhöhungen arbeitenden Musikern.
 Sie hatten sich bereiterklärt, bis 2021 auf bestimmte Leistungen (z.B. Weihnachtsgeld) zu verzichten. Gleichzeitig signalisierten das Land NRW und der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) eine Anhebung ihrer Zuschüsse für das größte Landesorchester.
Makiolla hob hervor, dass von Seiten der Kreispolitik aktuell keine Beschlüsse zu fassen seien. Hintergrund ist, dass der Kreistag im Dezember 2014 bei der Verabschiedung des Haushaltes für 2015 den eigentlichen Förderansatz bereits vorsorglich von 540.970 Euro auf 730.970 Euro angehoben hatte. Dieses Polster federt die im laufenden Jahr durch den nun ausgehandelten Haustarifvertrag und durch Nachzahlungen an die Musiker entstehenden Zusatzkosten von rund 227.500 Euro zum großen Teil ab.

Der neue Orchester-Tarif:

Das Ergebnis der Verhandlungen zum Haustarifvertrag fasste Landrat Michael Makiolla im Kreisausschuss in drei Eckpunkten zusammen:
 - Die Neue Philharmonie Westfalen senkt die Zahl der Musiker-Planstellen von 124 auf 114. Das bedeutet eine dauerhafte Einsparung von rund 600.000 Euro/Jahr.
- Die Musiker verzichten bis 2021 auf große Teile ihres Weihnachtsgeldes. Dies führt zu einer durchschnittlichen Einsparung von rund 300.000 Euro/Jahr.
- Die Musiker verzichten auf tarifliche Nachforderungen für die Jahre bis 2014. Das spart insgesamt 760.000 Euro.
Landrat Makiolla machte im Kreisausschuss gleichzeitig deutlich, dass im Gegenzug erwartet wird, dass die Träger (Stadt Gelsenkirchen, Stadt Recklinghausen, Kreis Unna) das Orchester bis 2021 weiter bezuschussen.

Hintergrund:

Die Neue Philharmonie Westfalen (NPW) entstand 1996 durch die Fusion des vom Kreis Unna mitfinanzierten Westfälischen Sinfonieorchesters und dem vor allem am Musiktheater in Gelsenkirchen spielenden Philharmonischen Orchester.
Das NPW ist das größte der drei Landesorchester (neben der Nordwestdeutschen Philharmonie und der Philharmonie Südwestfalen).
Finanziert wird der Klangkörper von der Stadt Gelsenkirchen (3/6), der Stadt Recklinghausen (2/6) und dem Kreis Unna (1/6). Dazu kommen Zuschüsse vom Land und vom LWL.
Generalmusikdirektor ist seit Sommer 2014 Rasmus Baumann.
Die Zahl der Musikerplanstellen beträgt derzeit 124.
Im Kreis ist die Neue Philharmonie vor allem für die Sinfoniekonzerte (9 Veranstaltungen) in der Konzertaula Kamen und ihre Kinderkonzerte (8) bekannt.
Der Haushaltsansatz beim Kreis beträgt 2015 genau 730.970 Euro.

Autor:

Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen

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