Verbraucherzentrale informiert
Nachhaltig jek: Öko und fair
Nachhaltig jeck: Öko und fair macht Karneval doppelt Spaß
Auch Karneval kann nachhaltig gefeiert werden - und trotzdem jede Menge Spaß machen!
In vielen Punkten gibt es sinnvolle, umweltfreundliche und nachhaltige Alternativen, angefangen bei fairer Kamelle, über gebrauchte und selbstgemachte Kostüme (statt Billigware aus Fernnost) bis hin zur Auswahl von Plastik- und schadstofffreier Schminke.
Umweltberaterin Jutta Eickelpasch von der Verbraucherzentrale hat einige Informationen für den klimafreundlichen, fairen Karneval zusammengestellt:
Kreativ austoben:
Ob Vampir-, Hippie- oder Western-Style: Vielleicht inspiriert ein Blick in den Kleiderschrank (den eigenen oder den von Eltern, Großeltern und Bekannten) sowie ein Bummel durch Secondhand- und Vintageläden zu einer originellen Kostümidee. Wenn der Geistesblitz dort noch ausbleibt, hält das Internet eine Vielzahl an Do-it-Yourself-Anleitungen für Kostümierungen bereit. Am besten sind
Verkleidungen aus Materialien, die man ohnehin Zuhause hat.
Kostüme ausleihen, tauschen oder gebraucht kaufen:
Wer zwei linke Hände oder keine Zeit zum Nähen und Basteln hat, kann sich mit
ausgeliehenen Kostümen ins närrische Getümmel stürzen. In Kamen gibt es bei der AWO, bei DASDIES, Secondhand-Schnäppchen und einen großen Kostümverleih. Diese beanspruchen dann auch nicht das ganze Jahr Platz im Kleiderschrank und Abwechslung ist garantiert. Alternativ bieten auch Secondhandläden Karnevalskostüme an. Im Vergleich zum Neukauf spart Gebrauchtes Energie, Ressourcen, Co2, Wasser und Chemikalien.
Natürlich bunt schminken:
Karnevalsschminke als zertifizierte Naturkosmetik ist frei von Mineralölen, Silikonen, synthetischen
Nordrhein-Westfalen e.V. Farbstoffen und vielen anderen Inhaltsstoffen, die Haut und Umwelt
belasten können. Zu erkennen ist Naturkosmetik etwa am COSMOS/BDIH bzw. Ecocert- oder dem NATRUE-Siegel, das ein Frauengesicht im Profil zeigt. Mittlerweile werden die bunten Farben
auf natürlicher Basis in Bioläden und in Drogeriemärkten angeboten.
Glimmer aus Kinderarbeit vermeiden:
Mineralischer Glimmer wird auf der Packung als „Mica“ oder „CI77019“ bezeichnet. Er wird sowohl
Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen e.V. in Natur- als auch in konventioneller Kosmetik verwendet. Mica kann jedoch giftige Schwermetalle enthalten. Außerdem legten
Hilfsorganisationen offen, dass Mica in indischen und madagassischen Minen oft von Kindern abgebaut wird. Erkrankungen der Atemwege, Staublunge und Verletzungen (Schnittwunden) sind an der Tagesordnung. Neben dem Verzicht auf den feinen Schimmer bleibt die Möglichkeit sich zu erkundigen, ob sich der Hersteller der „Responsible Mica Initiative“ angeschlossen hat.
Plastikfrei funkeln:
Glitzerkram fürs Gesicht besteht aus kleinen Plastikteilchen, die nach den tollen Tagen als Mikroplastik etwa im Abwasser noch lange weiterleben und sich in der Umwelt anreichern.
Glitzerteilchen sollten daher auf keinen Fall einfach abgewaschen, sondern mit einem Papiertuch abgeschminkt und im Restmüll entsorgt werden. Übrigens: Glitter aus dem Biokunststoff PLA (Polymilchsäure), oft als „biologisch abbaubar“ beworben, wird nur in Kompostieranlagen
zersetzt, aber fast nicht in der Umwelt.
Weiterführende Infos und Links:
Weitere Tipps rund um Kostüme, Masken und Schminke gibt es unter
www.verbraucherzentrale.nrw/node/22790
Nicht nur für die fünfte Jahreszeit hat die Verbraucherzentrale NRW
Beratung und Informationen zu Schadstoffen in Kosmetik und anderen
Alltagsprodukten parat unter
www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe
Autor:Jutta Eickelpasch Verbraucherzentrale NRW aus Kamen |
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