Leonie Kampmann zeigt "Belebte Steine" in Kamen
Ob schlafende Vögel oder ein Hase im Sprung - von klein auf ist die Künstlerin Leonie Kampmann eine Beobachterin der Natur. Jetzt ist die gebürtige Kamenerin mit einer Klein-skulpturen-Ausstellung in ihrer Heimatstadt zu Gast.
Die Diplom-Ingenieurin für Landespflege hat von klein auf Plastiken geschaffen. Bis 1987 arbeitete sie mit Keramik. Ab 1987 widmete sie sich der Steinbildhauerei, womit sie sich 2001 selbstständig machte. Sie stellt Tiere wie Tauben, Bären oder Hasen dar.
„Speckstein ist sehr gut geeignet für Kleinskulpturen“, erklärt die gebürtige Kamenerin, die jetzt in Bramsche bei Osnabrück lebt. „Die Form des Steines lässt mich schon erahnen, was für ein Tier sich darin verbirgt’“, erklärt sie. „Oft sehe ich den Kopf eines Tieres im Stein. Wichtig ist dann, dass der Rest des Körpers im Stein Platz hat.“ Mindestens zehn Stunden braucht Leonie Kampmann für das Ausarbeiten einer Skulptur. „Zu 90 Prozent arbeite ich mit dem Meißel, auch wenn viele sagen, dass das nicht geht. Danach mache ich die Feinarbeiten mit Schleifpapier.“ Zum Schluss wird geölt und poliert.
Bei ihren Skulpturen ist es ihr nicht wichtig, jedes Detail des Tieres herauszuarbeiten. Ihre Werke sind stilisiert und formalistisch (Form ist wichtiger als Funktion) und nicht funktionalistisch. „Ich ‚folge’ dem Stein. Dadurch entsteht ein neues Stück Natur.“ Ihre Werke haben die unterschiedlichsten Farben. So ist Speckstein aus China oft rosa, schwarz und weiß, aus Kanada schwarz und dunkelgrün, während brasilianischer Speckstein eher braune, orangene und olive Töne aufweist.
Künstlerisch gesehen hat sie keine Vorbilder. „Alle Werke haben meine eigene Handschrift.“ Eine Aussageabsicht ihrer Werke gibt sie nicht vor. „Ich überlasse es dem Betrachter, was er in der Skulptur sieht.“
Übrigens: Der Vater der Künstlerin ist Lothar Kampmann, der den Kömschen Bleier geschaffen hat.
Die Ausstellung „Belebter Stein“ wird am Donnerstag, 20 Juni, um 17 Uhr in der S-Galerie der Sparkasse KamenUnna am Sparkassenplatz 1 in Kamen eröffnet. Bis 18. Juli können über 20 Kleinskulpturen besichtigt werden. Weitere Infos zu der Künstlerin gibt es auf der Homepage der Künstlerin.
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
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