Kinosessel statt Schulbank
Ein verpflichtendes Thema im Zentralabitur im Fach Englisch lautet „Das Vereinigte Königreich im 21. Jahrhundert – Selbstverständnis zwischen Tradition und Wandel“. Im Unterricht behandeln die Schülerinnen und Schüler Themen wie die britische Monarchie, den Brexit oder auch die Konsequenzen, die sich heute immer noch aus der Kolonialzeit ergeben.
Filmanalysen verpflichtend
Da jedoch nicht nur Lektüren und Zeitungsartikel, sondern auch Spielfilme obligatorisch sind, verlegten die Jahrgangsstufen 11 und 12 (Q1 und Q2) ihren Englischunterricht vor den Herbstferien vom Kursraum in den Kinosaal. Kurz nach Bundesstart schauten die Gymnasiasten zusammen mit ihren Lehrkräften den Film „James Bond 007: Keine Zeit zu sterben“ im Kino – natürlich in der Originalversion auf Englisch.
Filmfigur im Wandel der Zeit
„James Bond verkörpert wie wenige andere Figuren genau dieses britische Selbstverständnis im Zwiespalt zwischen Tradition und Wandel“, erläutert Englischlehrer Karsten Brill. Im Laufe der Jahrzehnte wurde diese Figur immer wieder neu erfunden und an den Zeitgeist angepasst. Oder eben auch nicht, was James Bond ausmache. Der letzte Film mit Daniel Craig sei nun eine weitere Zäsur.
Sprachliche Übung
Neben den sprachlichen und inhaltlichen Aspekten stand dabei auch der kulturelle Aspekt des gemeinsamen Filmerlebnisses im Vordergrund. In der Coronazeit habe es solche Ausflüge, die ja auch eine Schulzeit ausmachen, nicht gegeben. Dies könne nun nachgeholt werden. „Außerdem schadet es aus Sicht der Englischlehrkräfte natürlich nicht, wenn über 100 Schülerinnen und Schüler mal einen Film auf Englisch schauen“, lacht Brill.
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