Der Sohn der Tänzerin
Kamen: Neuer Roman von Heinrich Peuckmann
Die unglaublichsten Geschichten, aber auch die schönsten schreibt immer noch das Leben selbst, meint der Kamener Schriftsteller und PEN-Generalsekretär Heinrich Peuckmann. Und genau so eine erzählt er in seinem gerade erschienenen Roman „Der Sohn der Tänzerin.“
Die Geschichte hat sich Peuckmann diesmal nicht ausgedacht, wenn er auch als Romanautor so einiges „hinzugedichtet“ hat.
Sie handelt von einem Mann, der ein Kind adoptiert, das er im Laufe seines Lebens nicht nur lieben lernt, sondern es mit einer Hingabe fördert und in jeder Situation zu ihm steht.
„Großartig, wie Götz diesen Jungen großzieht, wie sie tiefe Krisen überstehen, Krankheiten, in denen es um Leben und Tod geht, aber ihre Beziehung ist stark und hält“, beschreibt der Autor und: „ja, so eine Familie gibt es wirklich.“
Peuckmann hat das Leben dieser Familie mit viel dichterischer Freiheit nacherzählt. Vor allem in sehr poetischen Kapiteln, die in Thailand spielen.
Es ist die Geschichte vom hässlichen Entlein, das sich zum stolzen Schwan wandelt, mehr noch aber die Geschichte von einem Mann, der Verantwortung übernimmt und über alle Hindernisse hinweg zu seinem Wort steht.
Zum Inhalt:
Bei einem Trip in Thailand verliebt sich Götz, die Hauptperson des Romans, in eine Tänzerin. Auch nach seiner Rückkehr nach Deutschland lässt sie ihn nicht los, er fliegt zurück und heiratet sie.
Als er nach der Hochzeit mit einem Jeep aus dem Dorf fährt, rennt ihnen ein Junge mit Blähbauch nach, der überall am Körper blaue Flecken hat.
Die frisch vermählte Ehefrau gesteht ihm, dass es ihr Sohn ist, der von seinen Großeltern, bei denen er lebt, misshandelt wird. Der Mann zögert nicht lange und adoptiert ihn. Die kleine Familie lebt jetzt zusammen in Deutschland.
Eines Tages verlässt die Frau Götz, aber Roy, der Sohn, bleibt bei ihm. Bereits im Kindergarten fängt es an, dass die anderen Eltern über diesen merkwürdigen Vater mit dem fremdartigen Sohn lästern.
Roy kommt irgendwie klar und wird Fechter, sogar ein ganz besonders erfolgreicher. Sein Vater begleitet ihn bei allen Turnieren.
Am Ende startet der "Sohn der Tänzerin" sogar für Deutschland bei Olympia in Sydney 2000. Bärig stolz sitzt Götz auf der Tribune und kann selbst nicht glauben, was sein Sohn erreicht.
Wieder einmal ein sehr berührender Roman von Heinrich Peuckmann, mit viel Herz, Dramatik und Emotionen geschrieben, so wie wir den heimischen Autor kennen. Trotzdem überrascht er wieder mit ungeahnten sowie hoffnungsvollen Wendungen.
Heinrich Peuckmann: Der Sohn der Tänzerin. Kulturmaschinen Verlag.
ISBN-13 : 978-3967632064, 16 Euro
Autor:Anja Jungvogel aus Unna |
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