Streetworker
Fluchtgeschichten im Escape-Room hautnah erleben
Auf der Suche nach einem spannenden Thema, zu dem Jugendliche ihre Erfahrungen und Wünsche einbringen konnten, sind die drei Bergkamener Streetworker Sabrina Püsckel, Imke Vogt und Arne Vogt bei den sogenannten „Escape-Rooms“ fündig geworden.
Escape-Rooms gibt es von verschiedenen, meist kommerziellen Anbietern. Gruppen aus Jugendlichen oder Erwachsenen werden in einem Raum eingeschlossen, aus dem sich sich nur durch das Lösen verschiedener Rätsel in Teamarbeit befreien können. In der Regel gibt es ein Zeitlimit für das Lösen der Aufgaben. Die kommerziellen Escape-Rooms sind teilweise recht teuer, aber spannend.
Gemeinsam mit Jugendlichen aus Bergkamen und Bönen wurden nun in rund zweijähriger Arbeit zwei von drei Escape-Rooms fertiggestellt. Am Wochenende konnte der erste Raum offiziell eröffnet werden und direkt von einer Gruppe aus Jugendlichen und Erwachsenen bespielt werden.
Die verschiedenen Themen für die Räume waren schnell gefunden: Es sollte um eine Zeitreise gehen, ein anderen Raum sollte das Thema Horror haben. Weil einige der beteiligten Jugendlichen auch Migrationserfahrungen mit Fluchthintergrund hatten, war schnell klar, dass auch diese Geschichten in einem Raum erlebbar gemacht werden sollten. Dabei herausgekommen ist nun ein Raum der vier reale Fluchtgeschichten zeigt.
Die Aufgabe des Spezialteams: Ergründe die Schicksale hinter den Geschichten. Den Themenraum Flucht können vier bis fünf Personen ab 16 Jahren durchspielen. Damit es spannend bleibt, soll an dieser Stelle nicht zuviel über den Aufbau der Rätsel und der Räume verraten werden. Gebucht werden können die Räume kostenlos unter jak@streetwork-bergkamen.de. Der Zeitreise-Raum ist für Jugendliche ab 14 Jahren geeignet.
„Wir haben sehr viel Recherche zu diesem Raum betrieben, haben Interviews mit Geflüchteten geführt und Informationen gesammelt“, erklärt der Streetworker Arndt Vogt. „Ziel war es, die Fluchtgeschichten nachzuempfinden zu können.“ Im Jugendzentrum Spontan in Rünthe konnten die Streetworker für ihre Pläne das ehemalige Fotolabor und den alten Kinderraum nutzen. Ein dritter Horror-Escaperaum soll nach Möglichkeit zu Halloween im Juki in Oberaden in Betrieb genommen werden.
„Die Jugendlichen haben die Rätsel alle selbst entwickelt, haben sich alles selbst ausgedacht und organisiert. Sie haben sehr viel Zeit in das Projekt investiert“, so Imke Vogt. „Viele Testgruppen haben die Rätsel durchgespielt, bis alles geklappt hat.“ Die Gruppe auch auch die verschiedenen Escape-Room Angebote in der Gegend getestet und hat Unterstützung von dem Anbieter Locked bekommen. Es gab viele Workshops, unter anderem wurde eine App für das Angebot gebaut. Auch in die Technik für die Excape-Rooms mussten sich die Jugendlichen einarbeiten.
Die drei Stretworker haben bereits das nächste Jugendprojekt in der Pipeline: Darin soll es mit Videodrehs um verschiedene Jugendkulturen wie Parkour, HipHop und anderes gehen.
Autor:Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen |
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