Buchtipp: Der Schimmer in der Schwärze
Der Kamener Autor Heinrich Peuckmann stellt Novelle vor

Eine neue Novelle von Heinrich Peuckmann, erschienen im im Kulturmaschinen Verlag. Foto: Kulturmaschinen Verlag
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  • Eine neue Novelle von Heinrich Peuckmann, erschienen im im Kulturmaschinen Verlag. Foto: Kulturmaschinen Verlag
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In seiner neuen Novelle "Der Schimmer in der Schwärze", erschienen im Kulturmaschinen Verlag, greift der Kamener Autor Heinrich Peuckmann gleich drei spannende Themen auf, die er geschickt miteinander verwebt.
 Während der Corona Pandemie verlegt Volker, Mitarbeiter der Kirche vor Ort, sein Leben in die Nacht. Bei seinen nächtlichen Spaziergängen lernt er die Welt von einer anderen Seite kennen. Sie ist still und weit, lädt zum Nachdenken ein und die Schwärze passt am besten zu allem, was ihn umgibt.
„Es waren festgefrorene Tage, die er erlebte, erstarrt in einer Kälte, die nicht zu fühlen war. Es waren lautlose Tage, erstickt in Bewegungslosigkeit. Es waren erinnerungslose Tage, abgespeichert im Vergessen", heißt es im Buch.
In einer dieser Nächte trifft der Protagonist auf Jugendliche, die Nähe suchen und in ihrer Direktheit seinem Glauben neue Impulse geben.

Ohne zu werten, schildert Heinrich Peuckmann die Nöte und Sorgen von Menschen in der Pandemie. In dieser Situation überreicht der Bruder des Protagonisten den Nachlaß seines Großvaters.
Beim Blättern in den Aufzeichnungen entdeckt Volker, dass sein Großvater wohl ein Tippelbruder war.
Verwundert stellt er fest, welches anarchisches Gedankengut in der Vagabundenbewegung der Weimarer Republik lebte.
Die Vagabunden verstanden sich als Alternative zur erstarrten, spießbürgerlichen Gesellschaft. Im Rückblick auf das Leben seines Großvaters erscheint die durch die Pandemie auferlegte Isolation plötzlich in einem anderen Licht. Und so wirken die Aufzeichnungen des Großvaters auf Volkers nächtlichen Spaziergängen.

Lesenswert

Als Leser verschlingt man die Geschichte in einem Zug und möchte mehr und mehr wissen, zum einen über die Menschen, denen Volker begegnet, über die Tippelbrüder und über Volker selbst.
Und immer wieder wird man auf sich selbst verwiesen - in dieser Zeit der Pandemie.
Einen Nachteil hat dieses Buch allerdings: Es ist viel zu schnell zu Ende.

Eine neue Novelle von Heinrich Peuckmann, erschienen im im Kulturmaschinen Verlag. Foto: Kulturmaschinen Verlag
Autor:

Anja Jungvogel aus Unna

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