Darstellung des Mannes in der Kunst: Opherdicke zeigt Ausstellung "MannsBilder"
In einer Auswahl von fast 100 beindruckenden Werken der Sammlung Frank Brabant präsentiert der Kreis Unna auf Haus Opherdicke in Holzwickede noch bis zum 25. November die Ausstellung "MannsBilder", deren Schwerpunkt auf der Darstellung des Mannes in der Klassischen Moderne liegt. Die Schau knüpft damit an die bereits 2011 mit großem Erfolg gezeigte Ausstellung "Frauen(an)sichten" an, die die verschiedenen Facetten der Frauenrolle als "Mutter, Muse, Femme Fatale" beleuchtete.
Schon mehrfach wurden die hochwertigen Kunstwerke der Sammlung Brabant themenspezifisch zu Ausstellungskonzepten zusammengestellt und im Kreis Unna gezeigt. Das Potenzial der Sammlung ist jedoch bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Zumal Frank Brabant auch gegenwärtig immer wieder neue Werke erwirbt. "Das oft spannende Recherchieren über einen Künstler und schließlich der Kauf eines neues Werkes sind beglückende Momente für mich", so der Sammler. Auch die Beobachtung des Kunstmarktes verfolgt der Kunstliebhaber mit Aufmerksamkeit. "Viele Werke, die ich schon vor 20 oder 30 Jahren erstanden habe, sind heute ein Vermögen wert", fügt Brabant hinzu.
Unbeeindruckt von dem finanziellen Wert eines Kunstwerkes wählt der Sammler seine Werke jedoch einzig und allein nach dem Kriterium der Qualität und seiner persönlichen Vorliebe aus. Nach nun mehr fast 50 Jahren ist es dem Wiesbadener Kunstkenner gelungen, mit über 480 Arbeiten aus der Zeit des 19. und 20. Jahrhunderts eine der bedeutendsten deutschen Privatsammlungen zu bilden. Ausgehend vom Expressionismus über die Neue Sachlichkeit und den Kritischen Realismus bis zur Kunst nach 1945 sind sowohl große Künstlernamen wie Alexej von Jawlensky, Herman Max Pechstein, Karl Schmidt-Rottluff oder Emil Nolde in der Sammlung vertreten wie auch die weniger bekannten Künstler der "Verschollenen Generation".
Die aktuelle Schau spiegelt das Bild des Mannes wider, der "befreit von dem Zwang, ein Held sein zu müssen", ein neues Rollenverständnis entwickelt und statt dem in der Antike verhaftetem männlichen Ideal nachzueifern, nun Emotionen, Schwäche und Selbstzweifel zeigen darf. Auf der Suche nach der Identität des Mannes im 19. Jahrhundert beschäftigen sich besonders die Künstler des expressiven Realismus und der Neuen Sachlichkeit mit der Darstellung des vom Alter und Schicksal gezeichneten Mannes. Das Spektrum der auf Haus Opherdicke präsentierten Ausstellung reicht von der Malerei über die Zeichnung bis zur Grafik.
Die Öffnungszeiten sind dienstags bis sonntags von 10.30 bis 17.30 Uhr. Der Eintritt beträgt 4 Euro / 3 Euro ermäßigt. Kostenlose öffentliche Führungen finden sonntags um 11.30 Uhr und um 14.30 Uhr statt.
Autor:Tobias Weskamp aus Kamen |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.