Freiwillige Feuerwehr Bergkamen
Die Freiwillige Feuerwehr blickt zurück auf 2019

Bei der Vorstellung des Jahresberichtes konnte auch Jennifer Ganz (2.v.l.) als neue Leiterin der Bergkamener Jugendfeuerwehr geehrt werden. Es gratulierten (v.l.) Leiter Dirk Klemke, Bernd Externbrink (stellvertr. Leiter), die Beigeordnete Christine Busch, Dirk Meyer-Jürgens (stellvertr. Leiter) und Bürgermeister Roland Schäfer. | Foto: Schwalbart
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  • Bei der Vorstellung des Jahresberichtes konnte auch Jennifer Ganz (2.v.l.) als neue Leiterin der Bergkamener Jugendfeuerwehr geehrt werden. Es gratulierten (v.l.) Leiter Dirk Klemke, Bernd Externbrink (stellvertr. Leiter), die Beigeordnete Christine Busch, Dirk Meyer-Jürgens (stellvertr. Leiter) und Bürgermeister Roland Schäfer.
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Auf dem Bayer-Werksgelände trafen sich jetzt die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Bergkamen, um gemeinsam den Jahreswechsel zu feiern und den Bericht für das Jahr 2019 in der großen Runde zu besprechen. Auch die Änderungen im kommenden Jahr wurden thematisiert.

481 Mal musste die Feuerwehr im letzten Jahr ausrücken und leistete damit exakt genau so viele Einsätze wie im Jahr 2018. „Auch in diesem Jahr sind wir mit Einsätzen schon wieder gut dabei“, erklärt der Leiter der Feuerwehr, Stadtbrandinspektor Dirk Kemke. „Es werden wohl auch in diesem Jahr wieder etwa so viele Einsätze werden.“

Dabei macht der Bergkamener Freiwilligen Feuerwehr wie vielen anderen Organisationen und Vereinen der Personalmangel zu schaffen: „Besonders für die Jugendfeuerwehr suchen wir dringend Betreuer, vor allem aber Betreuerinnen“, so Kemke. „Für 31 Jugendfeuerwehrleute haben wir momentan nur zwischen fünf und acht Betreuer, das reicht bei weitem nicht aus.“ Insgesamt sind die Frauen unterrepräsentiert, erfreulich war daher die Ernennung von Jennifer Ganz zur neuen Leiterin der Jugendfeuerwehr im Rahmen des Treffens. „Im vergangenen Jahr gab es dafür leider keine offizielle Gelegenheit, so haben wir das nun nachgeholt“, erklärt Kemke.

Um der Personalknappheit zu begegnen, plant die Freiwillige Feuerwehr in diesem Jahr den sukzessiven Aufbau einer Unterstützungsabteilung. Hier können sich alle einbringen, die besondere Fachkenntnisse auf bestimmten Gebieten haben, ohne in den regulären Einsatzdienst einbezogen zu werden.

„Ein Einsatzbereich wäre beispielsweise für jemanden, der schon pädagogisch mit Kindern und Jugendlichen gearbeitet hat, die Jugendarbeit. Oder Personen, die gut in der logistischen Planung sind, in der Organisation.“ Auch Fachleute, die finanztechnisch erfahren sind, kann die Feuerwehr gebrauchen, ebenso wie Mediziner: „Wir denken derzeit darüber nach, zum Beispiel einen Feuerwehrarzt zu implementieren. Auch Fachberater, zum Beispiel im Bereich Chemie oder Seelsorge, sind höchst willkommen.“

All diese Personen müssen für die Unterstützungsabteilung keine reguläre Ausbildung als Feuerwehrmann oder -frau absolvieren. Sie sollen an einem Erste-Hilfe-Kurs teilnehmen und bekommen eine Uniform.

Wie schon in den vergangenen Jahren sind die Einsätzen bei Personen in Notlagen mit 102 Fällen gleichbleibend hoch, dies vermelden auch die Feuerwehren und Rettungsdienste im Umkreis. Drohneneinsätze zur Menschenrettung sind aber für die Freiwillige Feuerwehr kein Thema, ebenso wie der Einsatz von Rettungstauchern oder Höhenrettern: „Da können wir auf die großen Feuerwehren in der Umgebung, zum Beispiel in Dortmund zurückgreifen.“

Anschaffen will die Freiwillige Feuerwehr aber Wärmebildekameras für die Personensuche. Damit sollen im Laufe des Jahres alle Einheiten in Bergkamen ausgestattet werden. Auch neue Feuerwehrautos werden angeschafft: Schon Ende des Monats wird das erste von drei Fahrzeugen an die Einheit in Oberaden übergeben. Weitere Hilfsleistungslöschgruppenfahrzeuge (HLF) sollen folgen, allerdings wird sich die Beschaffung bis ins Jahr 2021 ziehen.

Vier besonders spektakuläre Einsätze hat die Freiwillige Feuerwehr für das letzte Jahr besonders hervorgehoben:

Durch einen Fahrfehler eines Schiffsführers gab es im Januar 2019 eine Havarie im Hafen des Steag Kraftwerks. Drei weitere Schiffe waren daran beteiligt. Durch ein Leck drang Gasöl und auslaufender Treibstoff und verunreinigte eine rund 100 x 20 Meter große Wasserfläche. Mit Hilfe einer Ölsperre und einer Spezialfirma konnte das Gemisch abgepumpt werden. Vier Feuerwehr-Einheiten und 60 Feuerwehrleute waren im Einsatz.

Besonders aufwändig war ein Einsatz in Holzwickede im Mai, bei dem ein Ultraleichtflugzeug abgestürzt war. Glücklicherweise waren die beiden Flugzeugpassagiere nur leicht verletzt, allerdings musste das Flugzeug aus einer Baumkrone freigeschnitten werden.

Glücklicherweise nur ein Fehlalarm war die Meldung von Chlorgasaustritt im Wellenbad im Juli. Die automatische Meldeanlage hatte angeschlagen. Hier wurden Spezialisten aus Schwerte zugezogen, die Feuerwehrleute arbeiteten bis in die Nacht, bevor klar wurde, dass keine Gefahr droht.

Im aktiven Dienst der Freiwilligen Feuerwehr stehen derzeit 211 Männer und Frauen. Statistisch entfällt damit auf etwa 240 Einwohner ein Feuerwehrangehöriger.

Autor:

Lokalkompass Kamen/Bergkamen/Bönen aus Kamen

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