Ruhrpott Comedynacht am 9. Mai
Hup-Konzert mit Bochumer Künstlern

Bereits die ersten beiden Ruhrpott-Comedynächte wurden von Künstlern und Besuchern extremst genossen.

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  • Bereits die ersten beiden Ruhrpott-Comedynächte wurden von Künstlern und Besuchern extremst genossen.

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Zurzeit steht die Welt insbesondere für freischaffende Künstler Kopf – still steht sie aber nicht. Ein eindrucksvolles Beispiel für Kreativität und künstlerischen Schaffensdrang trotz Ausgangseinschränkungen und Auftrittsausfällen liefert Helmut Sanftenschneider. Nicht nur, dass der Bochumer Musiker, Moderator und Komiker jeden Dienstag- und Donnerstagabend gemeinsam mit befreundeten Kolleginnen und Kollegen in seinem Online-Event ›RuhrKultur-LIVE‹ bei Youtube zu sehen ist, seit kurzem organisiert und moderiert er ein ausgesprochen ungewöhnliches Format: Ruhrpott Comedynacht – Humor und Musik im Autokino im Herner Gysenbergpark.

Magische Momente
»Als ich gelesen habe, dass LM:V ein Autokino in Herne veranstaltet, schoss mir sofort der Gedanke durch den Kopf, den Veranstalter Norbert Menzel, mit dem ich schon seit vielen Jahren gut zusammenarbeite, zu fragen, ob er sich nicht eine Comedyshow unter den gegebenen Sicherheitsmaßnahmen im Autokino vorstellen könne«, erzählt er. »Da unsere Agentur ›N8‹, die meine Frau und ich leiten, schon in Kinos Comedyshows veranstaltet hatte, lag für mich die Idee nahe. Ich habe ihn kontaktiert, und er war direkt von dem Konzept begeistert.« Aus gutem Grund: Schließlich vermissen nicht nur Fans die intelligenten und humorvollen Kabarett-Auftritte, auch den Künstlern selbst fehlt die direkte Publikumsresonanz – diese lässt sich via Online-Livestrams halt nicht erreichen. Aber wie funktioniert der Austausch zwischen Comedians und ›Auto-Besuchern‹ möchten wir wissen. Helmut Sanftenschneider: »Offengesagt, die ersten zehn Minuten unserer Comedynacht-Premiere Ende April waren schon ein wenig komisch, denn statt Lacher und Applaus hörst du Hupen und siehst Blinker. Wenn man sich aber daran gewöhnt hat, läuft alles so wie bei einer ›normalen‹ Show, und sobald es dunkel wird, kriegt es beinahe etwas Magisches, wenn man bei guten Gags alles blinken sieht … Was mich aber berührt hat, waren die vielen emotionalen Danke-Mails. Menschen, die so glücklich waren, mal wieder eine Veranstaltung mit Künstlern live auf der Bühne zu sehen und endlich unbeschwert lachen zu können.«

Hupen statt klatschen
Selbstverständlich werden alle erforderlichen Hygienevorschriften beachtet – Sicherheit geht vor, gerade bei Humor! Aber wie genau wird Distanz gewahrt, welche Regeln gilt es zu beachten? »Der Abstand wird definitiv eingehalten, denn maximal zwei Leute sitzen in den Autos, die Fenster sind zu. Auf der Bühne steht jeweils nur ein Künstler (bei Duos natürlich zwei), und der Abstand zu den ersten Autos beträgt 15 Meter. Die ganze Veranstaltung wird dann noch zeitgleich auf die Leinwand übertragen, so dass jede(r) wirklich alles sehen kann. Wer im Auto Tränen lacht, kann das mit Scheibenwischer und Waschwasser ausdrücken, Interaktionen mit dem Publikum sind auch möglich – man sieht an den Kennzeichen, wo sie herkommen, und Fragen können mit Lichthupe (1 x = JA / 2 x = NEIN) beantwortet werden«, erklärt er. Wobei trotz geschlossener Fenster alle Beiträge hervorragend zu verstehen seien, schließlich ist der Klang ein wesentliches Plus einer solchen Veranstaltung. Daher bekommen die Zuschauer den perfekt gemischten Sound direkt über eine Frequenz in ihr Autoradio übertragen und können die Lautstärke selber für sich individuell regeln. Helmut Sanftenschneider: »Viele bringen sich Getränke und Essen mit und können mit ihrem Partner eine ganz eigene Party feiern, was bei ›normalen‹ Veranstaltungen so nicht möglich wäre.« 

Am 9. Mai geht’s weiter
Zwei Shows haben bereits stattgefunden, und auch das nächste Event lässt nicht mehr lange auf sich warten. Am 9. Mai lädt Helmut Sanftenschneider wieder zum Car-Kabarett in den Gysenbergpark – übrigens unter anderem mit zwei beliebten Bochumer Comedians. Reinigungsfachfrau Waltraud Ehlert bringt bekanntermaßen mit ihrer unverwechselbaren Ruhrpottschnodderschnauze Themen aus Politik, Alltag und, und, und humorvoll und passgenau auf den Punkt, nicht zu vergessen ihre charismatische Stimme. Die Walli kann singen! Christian Hirdes, Bochumer mit Mülheimer Migrationshintergrund und Träger zahlreicher Kleinkunstpreise, hat trotz diverser Frauenbekanntschaften in Essen bis heute ›No Woman in Kray‹, weiß haarsträubend wortwitzige Geschichten zu erzählen und präsentiert den ein oder anderen Song, der jetzt in der Corona-Krise entstanden sind. »Dieses Thema treibt uns selbstverständlich alle momentan um. Ich habe die Zeit des Berufsverbots genutzt, um einige neue Songs zu schreiben – natürlich auch unter dem Einfluss dieser Ausnahmesituation. Es nun mal ›was anderes …«, erzählt er und verrät damit gleichzeitig den Titel eines Corona-Songs. Dritter im Bunde ist Grafiker und Cartoonist Oli Hilbring, unter anderem bekannt für seine unverkennbaren Figuren mit ›verdammt großen Nasen‹. »Eine super bunte Mischung«, betont Helmut Sanftenschneider, »ich freu‘ mich schon riesig!«

Termin:
9. Mai 2020 um 19.30 Uhr
Autokino Herne, Am Revierpark 20
Ticket 30,00 Euro zzgl. VVK pro Auto mit maximal zwei Personen
Tickets über www.eventim-light.com

Autor:

Antje Dittrich aus Bochum

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