Städt. Reinigungsdienst: ver.di kritisiert CDU

Foto: Alexandra H./pixelio.de

Die SPD Butendorf hatte eine Überprüfung angeregt, ob der vor über 20 Jahren gefasste Beschluss des Rates, den städtischen Reinigungsdienst zu privatisieren, noch haltbar ist. Dies wird von der Gewerkschaft ver.di ausdrücklich begrüßt.

In einer aktuellen Stellungnahme zu der Diskussion erinnert ver.di daran, dass Gladbeck nicht die erste Stadt ist, die eine Umkehr von der Privatisierung vollzieht und selbst wieder Reinigungskräfte einstellt, um die städtischen Kindertagesstätten, Schulen und Verwaltungsgebäude in eigener Regie zu reinigen.

Arbeitsbedingungen alles andere als human

Wer nicht wie die bekannten drei Affen (nichts hören, nichts sagen, nichts sehen) durch´s Leben geht, müsse mitbekommen haben, dass die Arbeitsbedingungen im privaten Reinigungsgewerbe alles andere als human sind, führt die Gewerkschaft aus.

Trotz Mindestlohn in der Branche seien viele Arbeitskräfte gezwungen, mehrere Jobs anzunehmen oder mit Hartz IV aufzustocken. Martina Neubner, Bezirksgeschäftsführerin der ver.di, unterstreicht: „Uns ist bekannt, dass bei Lohnerhöhungen sehr oft die Arbeitszeiten der Reinigungskräfte gekürzt werden, damit für das Unternehmen am Ende ein „Nullsummen-Spiel“ herauskommt. Ergebnis dabei ist, dass die Arbeitskräfte die gleiche Arbeit in kürzerer Zeit erledigen müssen.“

Dies sei alles andere als sozial und würde zu einer weiteren Reduzierung des Reinigungsstandards führen. Schließlich hätte es auch in Gladbeck vor nicht allzu langer Zeit massive Beschwerden über die Sauberkeit insbesondere in Schulgebäuden gegeben.

Alles andere als sozial

Dass nun die CDU-Gladbeck sofort eine Blockadehaltung einnimmt, sei darauf zurückzuführen, dass diese Partei immer noch blindlings nach dem Motto „Privat vor Staat“ verfährt, so die Gewerkschaft weiter. „Die Sorge der CDU, dass viele Reinigungskräfte, welche jetzt bei den privaten Firmen beschäftigt sind, im Falle der Rekommunalisierung arbeitslos werden würden, teilt Neubner nicht.

„Es ist doch vielmehr so, dass ein Großteil der Beschäftigten nur Zeitverträge hat. Sie werden sachgrundlos lediglich für zwei Jahre beschäftigt, danach ist Schluss.“

Die Gewerkschaft verfolge mit Spannung die weitere Diskussion in Gladbeck und biete den Kräften, die bei ihren Überlegungen nicht ausschließlich das reine Profitinteresse Anderer in den Vordergrund stelle, ihre Unterstützung und Mitarbeit an.

Autor:

Annette Robenek aus Gladbeck

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.