Greenpeace Niederrhein - Aktionstag zum Schutz der Arktis in Wesel

23. Juni 2012
11:00 Uhr
Am Viehtor, 46483 Wesel
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Die Arktis ist eine der letzten unberührten Regionen der Erde. Trotzdem wollen Konzerne hier nach Öl bohren. Doch was passiert bei einem Ölunfall in der Arktis? Die Folgen wären katastrophal. Greenpeace startet jetzt eine weltweite Kampagne zum Schutz dieser einmaligen Region. Am 23.06.2012 in der Zeit von 11- 15 Uhr rief Greenpeace Niederrhein in Wesel an der Brückstraße, Ecke Viehtor, unter dem Motto „Gemeinsam für den Schutz der Arktis" zur Rettung dieser einmaligen Region auf. Die Aktion fand zeitgleich in 65 Städten in Deutschland und 20 anderen Ländern statt.

„Ölbohrungen in einer ökologisch so fragilen Region sind höchst gefährlich, die Gefahr von Unfällen ist jederzeit gegeben. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen ist das Gebiet nur einige Monate im Jahr überhaupt zugänglich. Öl zwischen den Eisschollen zu bergen, wäre ein hoffnungsloses Unterfangen.“, erklärt Charlotte Brinkmann, Presssprecherin von Greenpeace Niederrhein. „Beginnt erst einmal ein Ölunternehmen mit Bohrungen, werden andere, die bisher stillhielten, folgen. Die Arktis wird in wenigen Jahren nur noch ein Industriestandort sein.“

Bei überaus angenehmen Temperaturen, blauem Himmel und sehr viel Sonne haben wir unser Anliegen den vorbeilaufenden Passanten näherbringen können. Insgesamt 92 Passanten konnten wir zu Arktisschützern machen. Als Arktisschützer setzt man sich gemeinsam mit Greenpeace und Millionen Menschen weltweit für ein internationales Schutzgebiet in der Arktis ein. Die Unterschrift auf einem Ticket konnte man dann symbolisch in eine Zeitkapsel an unserem Stand einwerfen. Die Namen der ersten Million Unterzeichner gehen mit Greenpeace auf die Reise an den Nordpol. Dort wird Greenpeace später eine unzerstörbare Kapsel mit den Namen der Arktisschützer versenken.

Wer uns an diesem Tag nicht persönlich am Stand sehen konnte, hat die Möglichkeit in der WDR Mediathek einen ca. einminütigen Beitrag zu sehen.

Die Arktis braucht unseren Schutz

Ziel der Kampagne ist es, in der hohen Arktis ein Schutzgebiet einzurichten, wie es Greenpeace gemeinsam mit anderen Organisationen bereits 1998 für die Antarktis erreichen konnte. Auch in der Antarktis wollten Konzerne ohne Rücksicht auf die massiven Risiken für die Region Bodenschätze abbauen.
"Shell und Gazprom setzen mit ihren Ölplänen das Überleben der Arktis aufs Spiel. Wenn die Pläne dieser Konzerne nicht gestoppt werden, wird eine der letzten unberührten Regionen dieser Erde zu einem Tummelplatz der Industrie verkommen" sagt der Greenpeace Ölexperte Jörg Feddern. Shell will in diesem Sommer mit zwei Plattformen vor der Küste Alaskas Probebohrungen in arktischen Gewässern durchführen. Gazprom plant, vor der russischen Küste in der Arktis diesen Sommer mit der Ölförderung zu beginnen.
Das Ökosystem der Arktis ist eine der gegen Ölunfälle verwundbarsten Regionen dieser Erde. Experten warnen, dass es bisher keine Methode gibt, einen großen Ölunfall in dieser Region zu beherrschen. Niedrige Temperaturen, Eis und lange Dunkelperioden verlangsamen den natürlichen Abbauprozess des Öls außerdem deutlich. Das Öl verbleibt damit lange Zeit im Ökosystem. So sind die Folgen des Tankerunglücks der "Exxon Valdez" vor der Küste von Alaska vor rund 23 Jahren auch heute noch spürbar.

Dem Aufruf, die Arktis unter Schutz zu stellen, haben sich auch internationale Stars angeschlossen - darunter Paul McCartney, Penelope Cruz, Robert Redford, Peter Fox und viele mehr.

Für drei Jahre Öl die Arktis opfern? Nein danke!

Nirgends ist der Klimawandel so deutlich sichtbar wie in der Arktis. Sollte sich der Trend fortsetzen, könnte die Arktis in wenigen Jahrzehnten im Sommer eisfrei sein. Ausgerechnet die Ölindustrie, einer der Hauptverursacher dieser Entwicklung, könnte nun davon profitieren und durch das zurückgehende Eis in der Arktis an bisher unerreichbare Ölfelder gelangen. Experten schätzen, dass in der arktischen Region etwa 90 Milliarden Barrel Öl (ein Barrel = 159 Liter) lagern. Die Menge könnte den derzeitigen Weltölverbrauch für etwa drei Jahre decken.
Aber brauchen wir dieses Öl überhaupt? Greenpeace zeigt in seinem aktuellen Energieszenario, dass auf Öl aus der Arktis ohne Engpässe bei der Versorgung verzichtet werden kann. Sind auch Sie gegen eine Gefährdung des Lebensraums von Eisbär, Polarfuchs und Co? Hier können Sie sich dem Protest gegen die verantwortungslosen Pläne der Ölkonzerne anschließen.
Helfen Sie mit, werden Sie Arktisschützer!

Unsere Forderungen

- Die Errichtung eines umfassenden Schutzgebietes rund um den Nordpol !
- Keine Ölbohrungen in der Arktis !
- Ein Verbot der industriellen Fischerei in der Arktis !

Autor:

Thorsten Schölzel aus Wesel

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