Heute stehen Bahnreisende gelangweilt bis genervt am Bahnsteig. Damals jedoch, als die Bahn noch neu und furchteinflößend war, da wartete man mit Spannung und Ehrfurcht. Und dann kam sie, die Eisenbahn: Mit Wolkenbergen aus Wasserdampf, lautem Hupen und gleichmäßigem Ruckeln.
Wer noch einmal mit einer original Güterzug-Dampflok (für die Technik-Fans: aus der Baureihe 041) fahren will, der sollte sich den 15. Juli rot im Kalender markieren.
Denn anlässlich des 100. Geburtstags der Bahnstrecke Oberhausen-Wesel laden die Heimatvereine Eppinghoven, Walsum und Voerde zu einer historischen Eisenbahnfahrt ein.
Am 12. September 1912 wurde die Eisenbahnstrecke in Betrieb genommen. Sie wurde auf einem hochwasserfreien Damm als Hochbahn angelegt. Bis 1945 wurde die Strecke von Oberhausen bis Walsum für den Personenverkehr genutzt.
Im März 1945 wurde die Kanalbrücke in Friedrichsfeld gesprengt. Der Personenverkehr wurde aber bis in die 60er Jahre auf der Strecke bis Spellen und bis 1984 bis zum Bahnhof Walsum betrieben. Seitdem ist die Hochbahn eine reine Güterzugstrecke.
Zwei Jubiläumsfahrten gibt es am Sonntag, den 15. Juli. Zug a startet um 8.52 Uhr in Wesel und ist um 10.25 in Emmelsum. Zug b fährt um 14.52 Uhr in Wesel los und erreicht den Hafen in Emmelsum um 16.45 Uhr.
Über die Hauptstrecke geht es bis Oberhausen. Auf den „normalen“ Bahnhöfen Friedrichsfeld, Voerde und Dinslaken können die Fahrgäste zusteigen. Von Oberhausen fährt der Zug dann über die Nebenstrecke bis zum Hafen Emmelsum.
Dort wartet ein besonderes Highlight auf die Fahrgäste: Die Lok wird vom Löschzug Spellen der Freiwilligen Feuerwehr mit Wasser betankt.
Wenige Fahrkarten (übrigens wunderschön historisch gestaltet) sind noch bei den veranstaltenden Heimatvereinen oder über Modellbahn Lübke, Caspar-Baur-Str. 33a in Wesel, Tel. 0281-22349 erhältlich. Und werden klassisch vom Kontrolleur „geknipst“.
Hier gehts zum Video.
Autor:Günter Hucks aus Dinslaken |
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