Am Freitag, dem 23. November 2018 werden die Zuhörer im Städtischen Bühnenhaus Wesel von 48 schwingenden Saiten und 12 virtuosen Celli auf eine musikalische Reise in die Stadt der Liebe mitgenommen. Die 12 Hellweger Cellisten sind eines der außergewöhnlichsten Streicher-Ensembles, ihr warmer und farbenreicher Sound begeistert schon seit vielen Jahren immer wieder zum Celloherbst am Hellweg, dem größten Cellofestival der Welt.
Die 12 Hellweger Cellistinnen und Cellisten sind seit 2004 ein multikulturelles Ensemble, dessen Mitglieder zwar aus sieben unterschiedlichen Ländern kommen, aber zwei Dinge gemeinsam haben: sie leben entlang des Hellwegs und sie spielen das Cello virtuos in allen Lagen. Sie alle begeistern mit Virtuosität, Spielwitz und Einfallsreichtum. Gegründet wurde das Ensemble für den ersten „Celloherbst am Hellweg“ im Jahr 2004 und trägt seitdem die Idee der Vielseitigkeit des Cellospiels und der Förderung regionaler Kompetenzen weiter. 2012 hat Felicitas Stephan die Leitung übernommen.
Für viele – insbesondere jüngere Zuhörer – ist die Begegnung mit den 12 Hellweger Cellisten der Einstieg in die oft unbekannte Welt der klassischen Musik. Warum diese Begegnung so gut funktionieren kann, hat auch mit der Auswahl der Werke zu tun, denen sich die 12 Hellweger Cellisten widmen. Es handelt sich um wunderschöne Familienkonzerte für alle von fünf bis 95 Jahren, mit Einflüssen von Klassik, Musical, Jazz und Rock.
Der Klang eines solchen Streichorchesters wie das der zwölf Hellweger Cellistinnen und Cellisten mit seinen ungewöhnlichen Kombinationen von gestrichenen und gezupften Tönen, von der sonoren Basslage bis in die Schwindel erregenden Höhen eines Koloratur-Soprans, lädt dazu ein, alle konventionellen Vorstellungen vom Cellospiel hinter sich zu lassen. Das Cello spricht zu uns in unserer eigenen Stimmlage und kann dabei das Bedürfnis nach ausschweifender Kantilene ebenso befriedigen wie nach sattem Fundament, es kann rhythmisch jazzen oder romantisch jubilieren.
Mit der Passacaglia des deutschen Komponisten Georg Friedrich Händel, der in England lebte, beginnt ein klangvoller Höhenflug, der das Publikum in nur zwei Stunden über den ganzen Kontinent „Europa“ führt.
Es erklingen die barocken Melodien des französischen Meisters Boismortier, den Flamenco Südspaniens lässt das Stück „Asturias“ von Isaac Albeniz mit seinen rasanten Pizzicatti erleben.
Als Kontrast dazu folgt ein Winterabend im Jahr 1876 in der Nähe von Bergen in Norwegen: Edvard Grieg sitzt in seiner Hütte und arbeitet an seiner “Peer Gynt Suite”. Die Tochter des Bergkönigs soll befreit werden und traumhaft schöne, nordische Klänge erfüllen den Raum.
Von hier ist es nicht weit zu dem lettischen Komponisten Carl Davidoff. In seinem Stück „Am Springbrunnen“ wird die junge Cellistin Pauline Stephan die Fontäne eines Springbrunnens sprudeln lassen. Dieses Werk ist wahrlich ein Feuerwerk der Klangkunst mit 48 Saiten.
Der Tangokönig Astor Piazzolla hat italienische Wurzeln, er schuf mit seinem Libertango eines seiner berühmtesten Werke und machte den Tango im neuen Gewand unsterblich. Nie zuvor hatte man so tiefe, melancholische und zugleich auch packend emotionale Musik gehört.
Von Italien führt die Reise schließlich zurück nach Frankreich, hier schließt sich der Kreis, denn das Hauptwerk der musikalischen Reise durch Europa ist der Bolero von Maurice Ravel, der beim Celloherbst 2016 zum ersten Mal in der Besetzung für 12 Celli gespielt wurde.
INFO: Das Konzert beginnt um 20 Uhr.
Karten zum Preis von 12€ bis 18€ sind im Vorverkauf an der Theaterkasse im Centrum, Ritterstraße 12-14, 46485 Wesel, oder an der Abendkasse erhältlich.
Schüler und Schülerinnen der Musikschule Wesel haben freien Eintritt zu dem Konzert, wenn sie sich vorher im Sekretariat anmelden. Die Karten liegen dann an der Abendkasse für sie bereit.
Autor:Renate Brützel aus Wesel |
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