Bewegende Musik unter magischem Namen: Das Auryn-Quartett

8. Dezember 2017
20:00 Uhr
Städt. Bühnenhaus Wesel, 46483 Wesel
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Zum 3. Konzert der Saison 2017-18 laden Städtischer Musikverein Wesel und Stadt Wesel am 8. Dezember um 20 Uhr in das Städtische Bühnenhaus ein. Das Auryn-Quartett bietet mit seinem Programm „Letzte Streichquartette“ Werke von Felix Mendelsohn-Bartholdy, Gabriel Fauré und Antonin Dvorák,

„Tu was du willst“ Dieser Leitspruch ist in Michael Endes Roman „Die unendliche Geschichte“ auf der Rückseite eines magischen Amuletts zu lesen, das seinem Träger Inspiration verleiht und ihm hilft, den Weg seiner Wünsche zu gehen. Das Auryn – so der Name des Amuletts – wurde 1981 zum Taufpaten für vier Musiker, die sich entschlossen hatten, ihren künstlerischen Weg fortan als Streichquartett gemeinsam zu gehen. Die vier Gründungsmitglieder Andreas Arndt (Cello), Stewart Eaton (Viola) und die beiden Violinisten Matthias Lingenfelder und Jens Oppermann bilden bis heute das Ensemble.

Bereits ein Jahr nach seiner Gründung konnte das Quartett beim renommierten ARD-Musikwettbewerb seinen ersten großen Erfolg verbuchen. Seitdem ist das Ensemble von Konzertpodien wie dem Wiener Musikverein, dem Concertgebouw Amsterdam und der New Yorker Carnegie Hall nicht mehr wegzudenken. Daneben veranstalten die vier Musiker ihr eigenes Kammermusikfest im oberitalienischen Este und haben seit 2010 auch die künstlerische Leitung der Musiktage Mondsee in Österreich inne. Zahlreiche CD-Veröffentlichungen, die mit Preisen wie dem Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik und dem ECHO Klassik ausgezeichnet wurden, dokumentieren die Arbeit des Ensembles.
Ein Beleg für die große Anerkennung, die dem Quartett zuteil wird, sind die 4 herausragenden Instrumente, die den Musikern zu Verfügung gestellt wurden. Jedes dieser Instrumente war auch früher schon in berühmten Streichquartettformationen zu hören:
Matthias Lingenfelder spielt eine Stradivari von 1722 die Joseph Joachim gehörte, Jens Oppermann die Petrus Guarneri vom Amadeus Quartett, Stewart Eaton eine Amati von 1616 (Koeckert Quartett) und Andreas Arndt das Niccolo Amati Cello aus Hindemiths Amar Quartett.

Felix Mendelssohn, der sich zeitlebens dagegen wehrte, den Gefühlsgehalt von Musik mit Worten zu umschreiben, schuf mit dem f-Moll-Streichquartett das Musterbeispiel eines romantischen Bekenntniswerkes von rückhaltlosem Ausdruck. Das Werk kann biographisch zweifelsfrei als Reaktion auf den völlig überraschenden Tod seiner geliebten Schwester Fanny im Mai 1847 bezeichnet werden.
Gabriel Faurés einziges Streichquartett, entstanden in den Jahren 1923 bis 1924, ist das letzte Werk des Komponisten. Fauré hatte bis dahin die Auseinandersetzung mit der Gattung Streichquartett offensichtlich aufgrund von Beethovens übermächtigem Vorbild immer wieder aufgeschoben. „Am Ende seines Lebens, als die Moderne allerorten Einzug gehalten hatte, schlug Fauré noch einmal einen großen Bogen durch die Epochen und festigte damit seinen eigenen Standpunkt.“ (Deutschlandradiokultur)
Antonin Dvorak kehrte im Herbst 1894 aus New York in die Heimat zurück. Obwohl sein ureigenster tschechischer “Akzent” im Musikalischen auch die amerikanischen Werke prägte, drangen daneben Spuren des Spirituals, indianische Rhythmen und indianische Pentatonik in seine Musik ein, und sie blieben auch nach der Rückkehr in die Heimat wesentliche Elemente seines Spätstils. Die beiden letzten Streichquartette in As-Dur und G-Dur, Opera 105 und 106, künden davon – in der Schlichtheit ihrer Themen wie in der ungezwungenen Verarbeitung sind es entwaffnend eingängige Stücke.
Am Morgen vor dem Konzert des Auryn-Quartetts am 8. Dezember sind die Künstler im Rahmen der Initiative „Rhapsody in school“ im Konrad-Duden-Gymnasium zu Gast. Zum zweiten Mal organisiert der Städtische Musikverein Wesel zusammen mit der Schule diese Sonderveranstaltung, zu der auch die Schülerinnen und Schüler der anderen weiterführenden Schulen Wesels eingeladen sind. Die Künstler spielen den Jugendlichen Musikstücke aus ihrem Repertoire vor, erzählen aus ihrem Alltag und stellen sich ihren Fragen. Das Besondere dieser bemerkenswerten Musikstunden sind die Begegnungen und Gespräche zwischen den Schülerinnen und Schülern und den Künstlern. Die aktive Mitwirkung sowie Konzertbesuche der Schülerinnen und Schüler sind ausdrücklich erwünscht.

Info: Karten für das Konzert zum Preis von 12€ bis 18€ sind im Vorverkauf an der Theaterkasse im Centrum, Ritterstraße 12-14, 46485 Wesel, oder an der Abendkasse erhältlich.
Schüler und Schülerinnen der Musikschule Wesel haben freien Eintritt zu dem Konzert, wenn sie sich vorher im Sekretariat anmelden. Die Karten liegen dann an der Abendkasse für sie bereit.

Autor:

Renate Brützel aus Wesel

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