„Azahar“ das ist der aus dem Arabischen stammende Name der weißen, aromatisch duftenden fünfblättrigen Blüten des Orangenbaums. Diesen klangvollen Namen hat sich das Bläserquintett gegeben, das am Freitag, 10. November 2017 im Städtischen Bühnenhaus Wesel im 2. Konzert der Saison 2017-18 des Städtischen Musikvereins und der Stadt Wesel gastiert. Ab 20 Uhr präsentieren die fünf jungen Musiker Werke von Anton Reicha, György Ligeti, Wolfgang Amadeus Mozart und Carl Nielsen.
Frederic Sánchez Muñoz (Flöte), Maria Alba Carmona Tobella (Oboe), Gonzalo Esteban Francisco (Klarinette), Antonio Lagares Abeal (Horn) und María José García Zamora (Fagott) waren Mitgliedern des spanischen Nationalen Jugendorchesters "Jonde" bevor sie 2010 ihr Bläserquintett gründeten. Inzwischen hat das in Basel ausgebildete Azahar-Ensemble bei einer Reihe von internationalen Wettbewerben seine Qualitäten preisgekrönt unter Beweis gestellt. Es wurde beim 63. Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2014 mit einem zweiten Preis, dem Publikumspreis, sowie dem Sonderpreis IFP-Musikpreis ausgezeichnet. Klaus Kalchschmid schreibt auf Klassikinfo.de dazu: „ Und das durchaus zu Recht, denn schon im Semifinale überzeugten sie rundum. Was die Spanier ... aus den zehn Stücken für Bläserquintett von György Ligeti machten, war einfach großartig. Ganz andere Klangfarben waren in diesen enorm kontrastreichen, oft kurzen Stücken zu hören, feinere dynamische Abstufungen und vor allem ein Schillern der Dissonanzen und scharfen Reibungen, die die Komposition als das Meisterwerk präsentierte, das es ist.“ Seinem Freunde Chevalier de la Combe, Oberst der Artillerie, widmete der Pariser Komponist Anton Reicha 1818 sein Opus 91, sechs Quintette für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott. Es war die zweite Serie von sechs Reichaschen Bläserquintetten, die im damaligen Musikleben als absolute Neuheit empfunden wurden. Das Reizvolle dieser Stücke liegt darin, dass sie sich kompositorisch auf dem Niveau des klassischen Streichquartetts bewegen, vergleichbar etwa mit frühem Beethoven oder mittlerem Haydn, dafür aber die viel heikleren Bläserklangfarben benutzen. Carl Nielsen, den man aufgrund seiner sinfonischen Musik den “dänischen Strauss” genannt hat, schrieb nur ein einziges bedeutendes Kammermusikwerk für Bläser: das Quintett, op. 43. Charakteristische Merkmale von Nielsens Musik werden in dem Werk deutlich: das Bekenntnis zur Einfachheit, wie es sich in den volksliedartigen Themen niederschlägt, die Liebe zum Tanz, die Nielsen schon als Kind an der Seite seines Vaters beim Musizieren auf ländlichen Festen entdeckt hatte; schließlich seine Fähigkeit zur Charakterisierung von Instrumenten und Musikern.
Wolfgang Amadeus Mozart schrieb das Andante KV 608 ursprünglich “für eine Walze in eine kleine Orgel”. Dieses Stück ist ein zauberhaftes Intermezzo im Umkreis der Zauberflöte. Die Zuhörer müssen sich dazu nur in die Kuriositäten eines Wachsfigurenkabinetts der Mozartzeit versetzen.
Karten zum Preis von 12€ bis 18€ sind im Vorverkauf an der Theaterkasse im Centrum, Ritterstraße 12-14, 46485 Wesel, oder an der Abendkasse erhältlich.
Schüler und Schülerinnen der Musikschule Wesel haben freien Eintritt zu dem Konzert, wenn sie sich vorher im Sekretariat anmelden. Die Karten liegen dann an der Abendkasse für sie bereit.
Autor:Renate Brützel aus Wesel |
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