Hundekot auf Feldern verunreinigt Futter- und Lebesmittel

20. April 2010
Kreisbauernschaft Wesel, 46483 Wesel
Wilhelm Neu, Kreisbauernvorsitzender
  • Wilhelm Neu, Kreisbauernvorsitzender
  • hochgeladen von Wilhelm Neu

Hundekot auf Feldern verunreinigt Futter- und Lebensmittel
Für Kühe können Hundehaufen zur echten Gefahr werden

Der Frühling hat Einzug gehalten. Jetzt gehen viele Leute in der freien Natur mit dem Hund Gassi – in der Landwirtschaft steht bald der erste Schnitt auf Grünlandflächen an. Doch die Idylle wird getrübt: Hundekot auf Feldern und die Erzeugung von Lebensmitteln passen nicht zusammen.
Hundehaufen sind nicht nur auf Gehsteigen ein Ärgernis sondern auch auf Acker- und Grünlandflächen. Sie können auf der Weide für Tiere zur echten Gefahr werden. Zum Beispiel dann, wenn Kühe Heu oder Grassilage fressen, das durch Hundekot mit Parasiten verunreinigt ist. Ein Gramm Hundekot beinhaltet Millionen von Bakterien.
Beim Mäh- und Erntevorgang wird Hundekot in das Futter vermischt. „Fressen Nutztiere dieses Weidefutter, können Krankheitserreger übertragen werden. Der Hundebandwurm kann zum Beispiel bei Rindern zu Fehl- oder Totgeburten führen. Ein anderer Parasit der durch Hundekot übertragen wird, ist der Einzeller Neospora Caninum. Auch er führt zu Fehlgeburten bei Rindern“, erläutert Wilhelm Neu, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Wesel e.V..
Aber auch wirtschaftlich hat die Verunreinigung von Futterflächen weitreichende Folgen. So sind den Landwirten seitens der EU strenge hygienerechtliche Vorschriften bei der Gewinnung von Lebensmitteln auferlegt. „Ihre Einhaltung ist nicht sichergestellt, wenn Futtermittel verunreinigt sind“, erklärt Neu. Im schlimmsten Fall könne das Weidefutter dann nicht verwertet werden. Für erzeugte Produkte wie Fleisch oder Milch trage der Landwirt aber die volle Verantwortung. Viele Weseler Landwirte weisen Spaziergänger und Hundehalter mit Schildern am Feldrand auf die Problematik hin. „Leider wird die Information nicht von jedermann wahrgenommen, was viele Landwirte enttäuscht“ bemängelt Neu.
Das Argument vieler Hundebesitzer, Hundekot sei gleich Kuhfladen, entkräftet der Vorsitzende. Fleischfresser müssten von Pflanzenfressern unterschieden werden. Wird Gülle oder Mist auf landwirtschaftliche Flächen ausgebracht, so werde er vom Boden schnell aufgenommen. Eine Übertragung von Krankheiten erfolge hauptsächlich durch Kot von Fleischfressern. Der Vorsitzende rät den Bauern zum Dialog mit den Hundebesitzern: „Nur so entsteht gegenseitiges Verständnis. Den Hundehaltern muss verdeutlicht werden, die Hundehaufen ihrer Vierbeiner nicht nur in Stadtparks, sondern auch auf Wiesen und Weiden auf dem Land einzusammeln und mitzunehmen.“

Autor:

Wilhelm Neu aus Wesel

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

1 Kommentar

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.