Die Naturschutzstiftung Niederrhein lädt herzlich zu einem Vortrag über Fledermäuse ein. Sie hat Paul Schnitzler von der Biologischen Station im Kreis Wesel hierfür gewonnen. Er berichtet darüber, wie es Fledermäusen geht und welche Maßnahmen zu ihrem Schutz getroffen werden können und wird hierzu eine Vielzahl erstaunlicher Bilder zeigen. Der Termin findet statt am 2. Februar um 19:00 Uhr im Naturschutzzentrum Wesel.
Geheimnisvolle Gestalten huschen im bizarren Zickzackflug durch die Nacht. Kaum sind sie im Dämmerlicht erschienen, sind sie schon wieder im Dunkel verschwunden. Um Fledermäuse ranken sich Sagen vom blutrünstigen Grafen Dracula, sind moderne Märchen vom Batman zu sehen und Geschichten zu hören von nächtlichen Überfällen auf einsame Spaziergänger, von Bissen, die Tollwut hervorrufen würden. Tatsächlich jagen Fledermäuse nur Insekten. Sie stoßen für Menschen nicht hörbare Hochfrequenzlaute aus und mit ihren hoch sensiblen Ohren „sehen“ sie, wo mögliche Beutetiere oder Partner zu finden sind.
Selten kann man Fledermäuse in Ruhe beobachten. Tagsüber sind sie gut versteckt in Ritzen von Häusern und Bäumen. Unter Dächern, in Höhlen und alten Bunkern halten sie Winterschlaf.
Viele Arten sind Spezialisten: Die Bechsteinfledermaus vermag auch im dichten Gehölz zu jagen und ihre auf Blättern sitzende Beute aufzusammeln. Teich- und Wasserfledermäuse haben sich auf das Jagen über den Wasserflächen spezialisiert. Andere mögen besonders gerne Spinnen oder Käfer.
Gerade solche Spezialisten haben es heute schwer. Durch den Einsatz von Insektiziden verschwinden immer mehr Insektenarten. Die Krefelder Studie hat aufgezeigt, dass die Anzahl der Insekten in den vergangenen Jahren um mehr als die Hälfte zurückgegangen ist.
Auch der Wohnraum für Fledermäuse wird knapp. Früher fanden sie Unterschlupf in Scheunen und fugenreichen Altbauten. Doch in modernen Zeiten sind ihre Quartiere selten geworden. Fledermausexperten des Naturschutzzentrums im Kreis Wesel beobachten diese Entwicklung mit Sorge. Die Diplom-Biologen Regina Müller und Paul Schnitzler kontrollieren und dokumentieren die Veränderungen. Mit Unterstützung des Projektes „GottesHaus für Fledermaus“ besuchen sie Kirchengemeinden und Schulen, halten Ausschau nach geeigneten Quartieren und beraten Pastoren, Kirchenvorstände und Schulleiter, wie an den Dächern Schlupflöcher für Fledermäuse geschaffen werden können. Mit Schulklassen und Gemeindegruppen basteln sie Schlupfkästen und suchen Paten für „ihre“ Fledermäuse. Die Naturschutzstiftung Niederrhein hilft finanziell bei der Durchführung dieser Arbeiten.
Der Eintritt zu der Veranstaltung ist frei. Über eine Spende für den Erhalt der Fledermäuse würde sich die Naturschutzstiftung freuen.
Autor:Uwe Heinrich aus Wesel |
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